Wenn künftig Teflon der Stoff ist, der Europa und die USA zusammenhält, dann ist das erst einmal eine gute Nachricht.
Kommentar zu „Teflon-Mark“Die Wahl von Mark Rutte ist eine gute Nachricht
In den Niederlanden heißt er „Teflon-Mark“: Dass die Nato künftig von Mark Rutte geführt wird, ist eine gute Nachricht für die Allianz, die angesichts des Krieges in der Ukraine und der Präsidentschaftswahl in den USA vor großen Herausforderungen steht. Ein wenig Teflon kann dabei nicht schaden, denn in seinem neuen Job wird es für Mark Rutte vor allem darum gehen, den Laden zusammenzuhalten. Eine gewisse Elastizität und Kompromissbereitschaft bei gleichzeitig festen Überzeugungen ist dabei mehr als nur hilfreich.
Rutte ist einer der stärksten Befürworter der Unterstützung für die Ukraine. Er weist seit Jahren auf die Gefahren für Europa und die Nato hin, die weit über das aktuelle Schlachtfeld im Osten hinausgehen. Spätestens seit dem Abschuss von MH-17 mit Hunderten Niederländern an Bord durch eine russische Rakete hat Rutte erkannt, mit wem er es bei Putin zu tun hat. Unter seiner Regierung haben die Niederlande ihren Nato-Beitrag auf über zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts erhöht.
Vor Donald Trump fürchtet sich Rutte nicht, entsprechend pragmatisch geht er mit der Präsidentendämmerung in den USA um. Und er hat ja auch Recht: Die Amerikaner wählen ihren Präsidenten, nicht die Europäer. Sie müssen mit demjenigen arbeiten, „der auf der Tanzfläche steht“, so formuliert es Rutte. Mit Trump kam er in dessen Amtszeit gut aus und war gleichzeitig Joe Bidens Wunschkandidat für den Nato-Job. Wenn künftig also Teflon der Stoff ist, der Europa und die USA zusammenhält, dann ist das erst einmal eine gute Nachricht.