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Alles eine bewusste Täuschung?Wie das Lebenszeichen von Prinzessin Kate zum PR-Fiasko gerät

Lesezeit 3 Minuten
Britische Zeitungen, die mit dem Bild von Kate, Prinzessin von Wales und ihren Kindern auf dem Titel aufmachen, liegen nebeneinander.

Britische Zeitungen, die mit dem Bild von Kate, Prinzessin von Wales und ihren Kindern auf dem Titel aufmachen, liegen nebeneinander.

Ein Schnappschuss von Prinzessin Catherine im Kreis ihrer Lieben sollte die Gerüchteküche verstummen lassen. Doch dieser Schuss ging nach hinten los.

Prinzessin Catherine sitzt in engen Jeans auf der Terrasse ihres Zuhauses unweit von Schloss Windsor. Umringt von ihren Kindern George, Louis und Charlotte lächelt sie breit in die Kamera. Das Foto wurde am Sonntag anlässlich des Muttertags in Großbritannien auf Instagram veröffentlicht. Der Schnappschuss sollte die Gerüchteküche um die 42-Jährige endlich zum Verstummen bringen und war mit einer freundlichen Botschaft versehen: „Vielen Dank für die lieben Grüße und die anhaltende Unterstützung in den letzten zwei Monaten. Ich wünsche allen einen schönen Muttertag.

Doch die Freude über das Foto hielt im Vereinigten Königreich nicht lange an. Nutzer in den Sozialen Medien machten darauf aufmerksam, dass es vermutlich bearbeitet wurde. Am späten Sonntagabend reagierten internationale Bildagenturen. Associated Press veröffentlichte eine „kill notification“ – so der Fachbegriff für einen Rückzug, weil das Bild möglicherweise manipuliert worden sei. Schließlich strichen auch Getty Images, AFP und Reuters das Foto – mit dem Hinweis auf eine „Unstimmigkeit in der Ausrichtung von Prinzessin Charlottes linker Hand“.

Prinzessin Kate entschuldigt sich für die Verwirrung

Die Liste der von Experten ausgemachten veränderten Elemente wurde schließlich immer länger: von den Treppenstufen über den Pullover von Prinz Louis bis zu den Haaren von Catherine. Der Druck auf den Palast, sich zu äußern, wuchs. In einer am Montag veröffentlichten Erklärung entschuldigte sich Kate schließlich für die Verwirrung, die das Familienfoto verursacht habe. Wie viele Amateurfotografen experimentiere sie gelegentlich mit der Bildbearbeitung. Die Prinzessin habe „geringfügige Änderungen“ vorgenommen, hieß es aus Kreisen des Palastes.

London: Kate (r), Prinzessin von Wales

London: Kate (r), Prinzessin von Wales

Viele Beobachter glauben jedoch, dass das Foto mithilfe von Bearbeitungsprogrammen extrem verändert wurde. Dabei könne es sich auch um eine Kombination mehrerer Bilder handeln, so die britische Fotografin Katie Mortimore. „Ich bin mir ziemlich sicher, dass die Princess of Wales umringt von ihren Kindern auf dem Stuhl saß, aber ohne ihre Arme um sie zu legen“, nannte sie ein Beispiel. Royal-Korrespondenten betonten, dass dies nicht das erste manipulierte Bild aus dem Palast sei, „aber weil es mit der Krankheit der Prinzessin zusammenfällt, wirft es mehr Fragen auf, als es beantwortet“, so Mortimore. Die Königshaus-Expertin Pauline Maclaran von der Royal Holloway University of London bezeichnete die Reaktion von Catherine überdies als „kryptisch“. Graham Smith von der Anti-Monarchie-Gruppe „Republic“ sah in dem Foto gar einen Versuch des Palastes, die Öffentlichkeit zu täuschen. Und Catherine Mayer, Autorin des Bestsellers „Charles III. – Mit dem Herzen eines Königs“ betonte, wenn die Royals der Nation wirklich wichtige Werte vorleben wollen, sollten sie ihren Umgang mit den Medien überdenken und auf Transparenz und gewissenhafte Ehrlichkeit setzen.

Seit Jahresbeginn reißen die schlechten Nachrichten aus dem Königshaus nicht ab: Anfang Februar wurde bekannt, dass bei König Charles III. Krebs diagnostiziert wurde. Im Januar hatte sich Prinzessin Catherine einer Bauchoperation unterzogen. Sie müsse sich bis Ostern schonen, teilte der Palast mit. Über die Art des Eingriffs wurden keine Angaben gemacht, es wurde jedoch bestätigt, dass es sich um eine geplante Operation handelte. Sie sei Ende Januar aus dem Krankenhaus entlassen worden und befinde sich auf dem Weg der Besserung, hieß es. Zuletzt hatte das Königshaus darum gebeten, Kates Privatsphäre zu respektieren. Mit Folgen: „Es besteht kein Zweifel, dass derzeit viel Klatsch und Tratsch dieses Vakuum füllt“, so Maclaran.