Künstliche Intelligenz in der Videobearbeitung – das ist auch für Laien beherrschbar. Steffen Haubner erklärt, was sich mit KI machen lässt.
Auch für Laien beherrschbarWie Sie mit Künstlicher Intelligenz ihre Urlaubsvideos verschönern
Videos aufzunehmen ist heute so einfach wie noch nie – neben klassischen Aufnahmegeräten wie Kamera oder Camcorder reicht schon ein Smartphone, um bewegte Bilder in ausgezeichneter Qualität zu erstellen. Genau das werden auch in diesem Sommer wieder Millionen von Urlaubern und Hobbyfilmern tun und irgendwann vor der Frage stehen: „Was mache ich nun mit all dem Material?“
Gut dran sind alle, die sich schon im Vorfeld für ein gutes Bearbeitungsprogramm entscheiden haben. Meine Empfehlung wäre aktuell „Filmora 13“ der Firma Wondershare. Das hat mehrere Gründe. Zum einen hat sich „Filmora“ zu einer Art Standard der Videobearbeitung für all jene entwickelt, die eine einfache Handhabung schätzen, aber nicht auf Profifunktionen verzichten wollen. Zum anderen gibt es die Dauerlizenz für knapp 70 Euro. Das ist angesichts der vielen Funktionen, die das Programm bietet, ein Kampfpreis.
Ein ungewolltes Abonnement oder permanente Werbung für eine „Premium-Version“ brauchen Sie nicht zu befürchten. Und schließlich wurden in die neue Version jede Menge Funktionen eingebaut, die künstliche Intelligenz nutzen. In diesem Bereich ist „Filmora“ eine Art Vorreiter, auch wenn naturgemäß noch längst nicht alle KI-Funktionen ganz ausgereift erscheinen.
Was aber kann man mit KI – englisch „AI“ für „artificial intelligce“ – in einem Videoprogramm anfangen? Soll man sich etwa das Wetter schönrechnen lassen, wenn sich die Sonne am Urlaubsort rar gemacht hat? Na ja, nicht ganz, aber man kann doch schon so manches tun, um die gefilmten Erinnerungen aufzuwerten, aber vor allem kann man sich viel Arbeit ersparen.
KI kommt bei so vielen Bereichen und Funktionen zum Einsatz, dass ich mich hier auf wenige Beispiele beschränken muss. Nehmen wir an, Sie wollen Ihrem Urlaubsvideo oder einzelnen Kapiteln ein beschriftetes Standbild voranstellen. Das können Sie mit der Funktion „KI-Bild“ erstellen lassen, indem Sie eine Beschreibung eingeben wie „Abendstimmung am Strand mit Familie und Hund“. Das in einigen Minuten erzeugte Bild fügen Sie dann in Ihr Video ein und legen den Text auf eine zweite Spur.
Falls Ihnen das zu kompliziert erscheint, lassen Sie sich den Vorgang vom „Filmora Copilot“ erklären. Auch hier können Sie einfach schreiben, was Sie tun wollen, wenn es danach noch Unklarheiten gibt, fragen Sie einfach nach.
Gebrabbel entfernen, eigene Musik oder Schnitt: Das kann KI bei der Videobearbeitung
Ganz allgemein wird bei KI viel mit Sprache und Stimme gearbeitet. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf die Videospur, die Sie gerade bearbeiten, werden Ihnen beispielsweise die „AI Übersetzung“ und der „AI Stimmenentferner“ angeboten. Unerwünschte Kommentare oder Gebrabbel im Hintergrund können Sie also einfach „wegrechnen“.
Oder Sie lassen sich eine zur Stimmung des Videos passende Musikuntermalung komponieren. Großer Vorteil: Die so entstandene Musik ist lizenzfrei, Sie müssen also keinen Ärger befürchten, wenn Sie Ihr Video mit anderen teilen. Wie wäre es, wenn Sie in Ihrem Urlaubsvideo selbst als Moderator auftreten? Nehmen Sie sich dazu selbst mit Ihrer Kamera oder Webcam auf. Der Hintergrund ist egal, denn nachdem Sie die Aufnahme importiert haben, klicken Sie mit rechts darauf und lassen Sie sich selbst im Menü auf der rechten Seite über „Video“ und „Hintergrund“ freistellen. Nun können Sie eigenhändig ein Foto oder ein KI-generiertes Bild als Hintergrund einfügen.
Aber auch das Schneiden erleichtert die KI. Dazu benutzen Sie die „Intelligente Bearbeitungsfunktion“, ebenfalls per Rechtsklick auf Ihren Clip aufrufbar. Neben der „Automatischen Szenenerkennung“ gibt es die „Textbasierte Videobearbeitung“. Die wandelt Ihren gesprochenen Text in Schrift um und Sie können – das ist der Clou – das Video schneiden, indem Sie einfach einzelne Textteile markieren. Warum sollten Sie sich auch nicht die Tricks der YouTuber und professionellen „Content Creators“ für Ihre privaten Aufnahmen zunutze machen?