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Ratgeber UrlaubWas in die Reiseapotheke sollte und was nicht

Lesezeit 3 Minuten
Zahlreiche Medikamente, darunter auch verschreibungspflichtige Mittel, liegen in einer Apotheke (Symbolbild)

Zahlreiche Medikamente, darunter auch verschreibungspflichtige Mittel, liegen in einer Apotheke (Symbolbild)

Mit der Sorge um Erkrankungen in Urlaub lässt sich durchaus Kasse machen. Daher lohnt ein Blick, was wirklich in den Koffer kommen sollte und was verzichtbar ist.

Reiseapotheken haben jetzt Hochkonjunktur. Wer nur wenige Wochen im Jahr frei hat und auf seinen Urlaub lange sparen musste, möchte nicht wertvolle Ferientage durch Krankheit verlieren. Also trifft man Vorkehrungen: In einer Befragung, die das Portal Statista 2022 veröffentlichte, gaben nur 18 Prozent der Befragten an, ganz auf eine Reiseapotheke zu verzichten. Mit dieser Sorge lässt sich gutes Geld verdienen.

Nicht nur Apothekerinnen und Apotheker stellen zusammen, was sie Menschen für den Urlaub empfehlen. Auch andere Händler haben das Geschäft für sich entdeckt und bieten Medikamententaschen an, die eine übersichtliche Einteilung, Handlichkeit und modischen Look verbinden sollen.

Tipps von Krankenkassen und Verbraucherschützern

Ist das nur ein weiteres Feld, um den Konsum anzukurbeln, oder sollte man tatsächlich eine Auswahl an Medikamenten mitnehmen, wenn man in den Urlaub aufbricht? Tatsächlich spricht vieles für eine Reiseapotheke. Das sagen auch die Krankenkassen und zum Beispiel das Europäische Verbraucherzentrum Deutschland.

Schmerztabletten und Pflaster gehören laut Statista zu den häufigsten Bestandteilen in der Reiseapotheke. Wer absehen kann, dass mit dem Urlaub eine Umstellung der Ernährung einhergehen wird, tut gut daran, sich mit Präparaten für Magen und Darm auszustatten. Auch Mittel gegen Erkältungen werden häufig mitgenommen.

Von solchen Basics abgesehen ist es jedoch sinnvoll, die Reiseapotheke auf die Art des Urlaubs und die beteiligte Personengruppe abstimmt. So gibt es zum Beispiel spezielle Empfehlungen für Reiseapotheken für Kinder und Säuglinge. Wer aufgrund einer chronischen Erkrankung auf bestimmte Medikamente angewiesen ist, sollte rechtzeitig vor der Abfahrt prüfen, ob er noch ausreichend ausgestattet ist.

Insbesondere, wenn es um verschreibungspflichtige Mittel geht, erleichtert man sich die Situation sehr, wenn man ein Rezept vom Haus- oder Facharzt bekommen kann, statt erst am Ferienort einen entsprechenden Spezialisten zu finden. Auf Flugreisen gehören wichtige Medikamente ins Handgepäck, sofern nicht Vorgaben der Fluggesellschaft dagegensprechen.

Bestimmte Medikamente gelten als Betäubungsmittel

Auf einen wichtigen Punkt weist in diesem Zusammenhang das Auswärtige Amt hin: Einige Medikamente können als Betäubungsmittel gelten.

Um heikle Situationen, etwa bei der Zollkontrolle, zu vermeiden, sollten Patienten mit entsprechendem Bedarf eine – möglichst auf Englisch verfasste – Bescheinigung ihres Arztes bei sich führen, aus der hervorgeht, dass die Einnahme medizinisch erforderlich ist.

Im Übrigen gilt: Je abgelegener der Zielort, desto umfangreicher sollte die Reiseapotheke ausgestattet sein.

Verschiedene Krankenkassen bieten auf ihren Websites Checklisten für Reiseapotheken an.


Krank im Ausland

Wer auf einer Auslandsreise krank wird, kann in vielen Fällen vor Ort die medizinische Versorgung nutzen, ohne dass ihm Kosten entstehen.

Die gesetzlichen Krankenversicherungen kommen in EU-Staaten und Ländern, mit denen ein Sozialversicherungsabkommen besteht, für Behandlungen bei einer akuten Erkrankung oder bei einem Unfall auf, so die Verbraucherzentrale

Für Privatversicherte gilt dem Verband der Privaten Krankenversicherung zufolge: „Privatversicherte profitieren in ganz Europa von einem Versicherungsschutz in vollem Umfang der tariflichen Leistungen.“ (jot)