Nach russischem AngriffSo können Sie den Menschen in der Ukraine mit Spenden helfen
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Nach dem russischen Militärangriff auf die Ukraine sind auch viele Familien auf der Flucht - so wie diese hier auf dem polnischen Bahnhof Przemysl.
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Köln – Nach dem russischen Militärangriff auf die Ukraine steht Europa unter Schock. Mit Spenden an seriöse Organisationen kann man den Menschen vor Ort jetzt am besten und schnellsten helfen. Aber wie kann man sicherstellen, dass das Geld nicht in die falschen Hände gelangt? Max Mälzer ist Geschäftsführer des Vereins „Deutscher Spendenrat“, der sich als Interessenvertretung spendensammelnder gemeinnütziger Organisationen versteht. Er sagt: „Ein guter Hinweis auf eine seriöse Organisation sind die Spendenzertifikate unseres Vereins oder die Spendensiegel des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI).“ Für die Zertifikate würden die Organisationen von unabhängigen Prüfern untersucht. Da der Verwaltungsaufwand recht hoch sei, scheuten einige Organisationen die Prüfung. „Eine seriöse Grundtransparenz liefert deshalb auch die Initiative Transparente Zivilgesellschaft von Transparency International", sagt Mälzer.
Außerdem rät das DZI bei Spenden in Notlagen, darauf zu achten, dass die Organisation die Bedingungen vor Ort kennt und gut vernetzt ist. Gerade bei großen Krisen träten auch Trittbrettfahrer mit Spendenaufrufen an die Öffentlichkeit, bei denen ein Großteil der Spenden in der Verwaltung versickert oder zur privaten Bereicherung dient, teilt das DZI mit. Wer also zum Beispiel bei sozialen Netzwerken auf eine Spendenplattform gelotst wird, sollte die Seriosität des Anbieters unbedingt prüfen.
Vorsicht bei übertriebener Dringlichkeit
Vorsicht ist auch bei übertriebener Dringlichkeit des Spendenaufrufs geboten. Misstrauen sei ebenfalls angebracht bei Spendenaufrufen, die viele Emotionen wecken, aber wenige Informationen über die konkret geplanten Hilfsmaßnahmen bieten. Spenderinnen und Spender sollten genau prüfen, wie und für wen die gesammelten Gelder eingesetzt werden sollen. Insbesondere dann, wenn aus dem Spendenaufruf nicht hervorgeht, dass das Hilfswerk mit Partnerorganisationen in der Krisenregion zusammenarbeitet. Sachspenden sollten nur abgegeben werden, wenn die jeweilige Hilfsorganisation konkret darum bittet, unmittelbaren Kontakt in die Krisenregion hat und auch der Transport dorthin gewährleistet ist. Ansonsten ist Geld besser.
Ein Überblick über die wichtigsten Spenden- und Hilfsorganisationen und ihre Sicherheitsversprechen
Unicef
Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen sammelt Spenden für Trinkwasser, Krisenpakete, Winterkleidung und Erste-Hilfe-Sets für Kinder in der Ukraine. Die Organisation arbeitet mit den Gemeinden in der Konfliktzone zusammen und hilft bei der Ausbildung von Schulpsychologen, die traumatisierte Kinder begleiten. Außerdem wird das gespendete Geld dazu verwendet, Schulen und Kindergärten wieder aufzubauen. Wie genau Unicef in der Ukraine arbeitet, erfahren Sie hier.
Spenden können Sie online unter dieser Adresse oder auf dieses Konto:Bank für Sozialwirtschaft KölnIBAN DE57 3702 0500 0000 3000 00BIC BFSWDE33XXXStichwort „Ukraine“
Sicherheitsversprechen: Im Geschäftsbericht informiert Unicef Deutschland umfassend über Strukturen, Arbeitsweise und Finanzen. Das Kinderhilfswerk legt größten Wert auf transparente und jederzeit nachvollziehbare Geschäftsprozesse, die regelmäßig geprüft und in einem verbindlichen Organisationshandbuch festgelegt sind. Unicef gehört zu den Erstunterzeichnern der Initiative Transparente Zivilgesellschaft von Transparency Deutschland. Das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen hat Unicef Deutschland das Spendensiegel für eine seriöse und vertrauenswürdige Mittelverwendung erteilt.
Liste der seriösen Spendenorganisationen
Die Mitglieder des Deutschen Spendenrates e.V. können Sie hier einsehen.
Hier können Sie nachlesen, welche Mitglieder das Spendensiegel des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen besitzen.
Eine Liste der Unterzeichner der Initiative Transparente Zivilgesellschaft finden Sie hier.
Caritas international
Das Hilfswerk der deutschen Caritas hat bereits seit Wochen Vorbereitungen für einen möglichen Krieg in der Ukraine getroffen und die Hilfe für Alte, Kranke, Kinder und Jugendliche ausgeweitet. In den Sozialzentren der Caritas erhalten die Menschen eine warme Suppe, Decken und einen Unterschlupf. Außerdem hat die Caritas Telefon-Hotlines eingerichtet, an die sich die Menschen mit Angst und Fragen wenden können. Derzeit planen die Helfer vor Ort die Verteilung von Wasser, Nahrungsmitteln und Decken. Über alle Aktivitäten können Sie sich hier informieren.
Sicherheitsversprechen: Caritas international unterzieht sich freiwilligen Prüfungen und Selbstverpflichtungen über die zweckgerichtete und wirksame Mittelverwendung. Der Deutsche Caritasverband e. V. mit seiner Hauptgeschäftsstelle in Freiburg, seinen Büros in Berlin und Brüssel sowie seiner Auslandsabteilung Caritas international hat sich der Initiative Transparente Zivilgesellschaft angeschlossen.
Ärzte ohne Grenzen
Die Organisation kümmert sich hauptsächlich um die Gesundheitsversorgung in der Ukraine und arbeitet mit lokalen Freiwilligen, Organisationen und Gesundheitsfachkräften zusammen. Die Teams schulen die Partner auch darin, psychologische Hilfe anzubieten. Mehr darüber erfahren Sie hier.
Die Vereinigung kümmert sich darum, Kinder und ihre Pflegeeltern aus den Programmen in Luhansk in den Westen des Landes zu bringen. Mit dem Geld werden die Transporte in sichere Gebiete, die Unterbringung in angemieteten Unterkünften, Lebensmittel, Hygieneartikel, Decken, medizinische Hilfe und psychologische Unterstützung finanziert. Weitere Informationen finden Sie hier.
Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) unterstützt bereits seit 2017 die Menschen nahe der Kontaktlinie mit monatlichen Bargeldhilfen für Lebensmittel und Medikamente und verstärkte die Zusammenarbeit mit dem Ukrainischen Roten Kreuz. Nach dem Angriff werden die Hilfen nun ausgeweitet. Außerdem ist ein Nothilfeexperte in Kiew vor Ort. Weitere Informationen finden Sie hier.
Sicherheitsversprechen: Das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) bescheinigt dem DRK e.V. mit dem Spendensiegel jedes Jahr, dass die Leitlinien zur Selbstverpflichtung Spenden sammelnder Organisationen als Grundlage der Arbeit anerkannt werden.
Malteser International
Das weltweite Hilfswerk des Souveränen Malteserordens für humanitäre Hilfe hat einen Hilfstransport mit Feldküchen, Küchen- und Unterkunftszelten, medizinischem Hilfsmaterial und Rollstühlen gestartet und arbeitet eng mit den Maltesern in der Ukraine zusammen. Mehr über die Zusammenarbeit erfahren Sie hier.
Sicherheitsversprechen: Malteser International ist Mitglied im Deutschen Spendenrat und unterzieht sich einer jährlichen, freiwilligen und unabhängigen Überprüfung.
Brot für die Welt
Das Hilfswerk der evangelischen Landeskirchen und Freikirchen in Deutschland unterstützt unter anderem eine Organisation in Kiew dabei, Psychologen auszubilden, die den Menschen vor Ort helfen sollen. Mehr über dieses Projekt für Traumatisierte erfahren Sie hier.
Brot für die WeltIBAN: DE10100610060500500500BIC: GENODED1KDBBank für Kirche und DiakonieStichwort „Ukraine“
Sicherheitsversprechen: Um wirkungsvoll zu helfen, arbeitet Brot für die Welt nur mit erfahrenen, einheimischen, oft kirchlichen Partnern zusammen. An die Seriosität der Partner und an die Qualität der Hilfsmaßnahmen werden strenge Maßstäbe gelegt. Ein eigenes internes Controlling bei Brot für die Welt überwacht die Verfahren und berät bei Schwierigkeiten. Darüber hinaus wird die korrekte Mittelverwendung sowohl der Projektpartner wie auch von Brot für die Welt selbst einmal im Jahr von unabhängigen Wirtschaftsprüfern testiert. Das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen bescheinigt Brot für die Welt einen verantwortungsvollen und effizienten Umgang mit Spenden.
Diakonie Katastrophenhilfe
Das Hilfswerk der evangelischen Kirche hat ebenfalls eine eigene Spendenaktion für die Ukraine eingerichtet.
Sicherheitsversprechen: Als Mitglied des Deutschen Spendenrates verpflichtet sich action medeor zu Transparenz und zur Einhaltung hoher Qualitätsstandards.
