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Internet über MobilfunkNeuerungen bei der Fritz!Box sorgen für mehr Durchblick im WLAN

Lesezeit 4 Minuten
Ein LAN-Kabel steckt im DSL-Steckplatz eines WLAN-Routers

Die Fritz!Box bietet künftig viele neue Funktionen.

Der Fritz!Box-Hersteller AVM bringt neue Router für besondere Ansprüche auf den Markt und runderneuert seine Software.

In unzähligen deutschen Haushalten steht eine Fritz!Box des in Berlin ansässigen Traditionsunternehmens AVM. Das wurde gerade an einen Investor verkauft, was aber zunächst einmal keine direkten Auswirkungen auf die Produkte hat. Auf der IFA zeigte sich der Hersteller jedenfalls gut aufgestellt in den Bereichen Internet und Smart Home. Die wichtigsten Punkte aus Anwendersicht möchte ich an dieser Stelle herausgreifen.

Steffen Haubner

Steffen Haubner

schreibt als Journalist über Technik- und Medienthemen...

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Der Ausbau des Glasfasernetzes geht hierzulande langsam, aber stetig voran. Viele Nutzer sind bereits gewechselt, haben dies demnächst vor oder – so geht es auch mir selbst – sind aktuell noch in Wartestellung, bis es in ihrer Gegend endlich so weit ist. Nun gibt es zwei Anschlussvarianten, nämlich „Active Optical Network“, kurz AON, und „Passive Optical Network“, kurz PON. Für die Nutzer spielt das kaum eine Rolle, da die meisten Anschlüsse typischerweise sowieso mit 1 Gbit/s angeboten werden und man sich nach dem richtet, was vor Ort verfügbar ist. Nur muss der Router eben zum Anschluss passen. Und da möchte man natürlich so flexibel wie möglich sein und nicht am Ende mit dem falschen Gerät dastehen, etwa bei einem Umzug oder Anbieterwechsel.

Auf diese Bedürfnisse antwortet AVM mit der neuen Fritz!Box 5690 Pro. Sie kann sowohl mit PON- als auch AON-Glasfaseranschlüssen arbeiten, es gibt je zwei 2,5-Gbit/s- und 1-Gbit/s-LAN-Ports. Auch für alle, die absehbar mit einem Umstieg von DSL auf Glasfaser rechnen, bietet sich die neue Fritz!Box an, da sie beide Standards beherrscht. Für den schnellen Datentransfer im Heimnetz unterstützt sie sowohl WiFi 6 als auch WiFi 7.

Router über Mobilfunknetz betreiben

Und was ist, wenn vor Ort weder Glasfaser noch DSL verfügbar sind oder man – aus welchen Gründen auch immer – gerade keinen Zugang zum Festnetz hat? Für solche Fälle hat AVM neuerdings die Fritz!Box 6860 5G im Programm. Wie es der Name bereits sagt, bietet sie eine schnelle Internetverbindung über das Mobilfunknetz 5G, alternativ über 4G / LTE. Das kompakte Gerät wird über das Ethernet-Kabel mit Strom versorgt. Das heißt, dass man sie, zum Beispiel auf Reisen, unabhängig vom Stromanschluss aufstellen kann. In dem Gerät steckt außerdem eine DECT-Basis für Schnurlostelefone, die Telefonate werden dann über Mobilfunk geführt – einen entsprechenden Vertrag natürlich vorausgesetzt!

Das alles funktioniert sowohl innerhalb als auch außerhalb des Hauses. Haben Sie beispielsweise auf dem Balkon den besten Empfang, weil er im Freien nicht durch gedämmte Fenster ausgebremst wird, müssen Sie nur ein einziges Kabel von außen nach innen führen. Gegen Feuchtigkeit ist der Router spritzwassergeschützt gemäß IP54, ein Fenster-Montageset gibt es optional dazu. Als Ergänzung bieten sich Fritz!Repeater an, die die empfangenen Daten gleichmäßig über alle Innenräume verteilen und ein sogenanntes Mesh, also ein Datenübertragungsnetz zwischen allen Endgeräten, herstellen.

Neues Betriebssystem bietet „Online-Monitor“

Interessante Neuerungen bietet auch das neue Betriebssystem Fritz!OS 8, das bereits auf einigen Geräten verfügbar ist. Melden Sie sich auf Ihrem Fritz!-Router an („fritz.box“ in die Adresszeile des Browsers, dann Passwort eingeben) und gehen Sie zu „System“ und „Update“, wenn Sie das Update beschleunigen wollen. Der neue „Online-Monitor“ informiert Sie über die Auslastung der Internetverbindung durch einzelne Netzwerkgeräte. Sie können also genau nachvollziehen, welche Geräte wie viel Bandbreite in Anspruch nehmen. Damit lassen sich Systembremsen erkennen und abschalten, um anderenorts für mehr Tempo zu sorgen.

Auch die Nutzung Ihres WLANs wird nun, aufgeschlüsselt nach Geräten, angezeigt. Sie können also feststellen, wann und von wem das Heimnetz am intensivsten in Anspruch genommen wird. Mesh-Geräte wie Repeater können leichter identifiziert werden, sie können ihnen auch selbst Namen und Symbole zuweisen. Neue Nutzer im Heim- oder Gastnetz werden sofort angezeigt, Sie können sich sogar per Mail über diese und andere Ereignisse unterrichten lassen. Für durchschnittliche Anwender sind das vielleicht etwas viele Informationen auf einmal. Davon, dass die Benutzeroberfläche übersichtlicher geworden ist, und sich neue Geräte deutlich leichter einrichten lassen als bisher, profitieren aber auch sie.