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E-Rezept, Spritsteuer, Amazon PrimeWas sich zum 1. September für Verbraucher ändert

Lesezeit 3 Minuten

Auf diesem Bild noch fiktiv, doch das E-Rezept soll jetzt schrittweise kommen.

Berlin. Mit dem Ende der Sommerpause kommen auf Verbraucher teils höhere Kosten zu: Das 9-Euro-Ticket und die Senkung der Energiesteuer auf Sprit laufen im September aus. Eine Übersicht der wichtigsten Änderungen für Verbraucher, die im neuen Monat in Kraft treten.

Energiepauschale

Berufstätige können sich über die Energiepreispauschale des Bundes von 300 Euro freuen, die im September über den Arbeitgeber ausgezahlt wird. Der einmalige Betrag ist steuerpflichtig.

9-Euro-Tickets

Mit dem August endet das bundesweite 9-Euro-Ticket. Fahrgäste müssen ab diesem Monat wieder reguläre Tickets kaufen, um den Nahverkehr zu nutzen. Ob es ein Nachfolgeangebot geben soll, wird derzeit hitzig diskutiert.

Spritsteuer

Auch die Senkung der Energiesteuer – der sogenannte Tankrabatt – gilt nicht mehr. Damit dürften die Spritpreise wieder steigen. Die Energiesteuer auf Kraftstoffe war in den Monaten Juni bis August gesenkt worden. Für Benzin wurden rund 35 und für Diesel rund 17 Cent weniger Steuern als sonst fällig. Eine Nachfolgeregelung ist nicht geplant.

Energiesparmaßnahmen

Um Energie zu sparen, treten ab September für ein halbes Jahr verschiedene Maßnahmen in Kraft. Öffentliche Gebäude dürfen in der Regel nur noch bis maximal 19 Grad beheizt werden. Die Beleuchtung von Gebäuden und Denkmälern aus rein ästhetischen oder repräsentativen Gründen ist bis auf wenige Ausnahmen tabu. Auch Leuchtreklamen und beleuchtete Werbetafeln werden von 22 Uhr abends bis 16 Uhr am Folgetag ausgeschaltet. Ladentüren sollen nicht mehr dauerhaft offen stehen, damit nicht zu viel Wärme entweicht. Im privaten Bereich gilt, dass Klauseln in Mietverträgen, die eine Mindesttemperatur vorsehen, vorübergehend ausgesetzt werden.

E-Rezept

Nach einer Testphase soll ab heute ein schrittweiser Start des E-Rezepts anlaufen – zunächst bei Praxen und Kliniken in der Region Westfalen-Lippe und bei Zahnärzten in Schleswig-Holstein.

Wie funktioniert das E-Rezept?

Beim E-Rezept bekommen gesetzlich Versicherte kein rosa Zettelchen mehr, sondern einen Code auf ihr Smartphone, mit dem sie das gewünschte Medikament von der Apotheke erhalten. Zum Einlösen des E-Rezepts wird eine App benötigt. Diese stammt von der gematik GmbH, die der Gesetzgeber mit der Umsetzung beauftragt hat. Wer kein Smartphone besitzt, bekommt das E-Rezept in der Praxis ausgedruckt und kann es ebenfalls in der Apotheke einlösen. (dpa/afp)

Zudem sollen Apotheken bundesweit E-Rezepte annehmen, rund 10 000 der 18 000 Apotheken meldeten sich nach Verbandsangaben startklar. Für andere Praxen in Schleswig-Holstein hatte die dortige Kassenärztliche Vereinigung einen Rückzug erklärt, nachdem die Übermittlung per Mail und SMS datenschutzrechtlich untersagt worden sei. Ursprünglich war ein bundesweiter Start der E-Rezepte schon zu Jahresbeginn geplant.

Amazon Prime

Amazon-Kunden, die das Abo-Angebot Prime nutzen, müssen ab jetzt mehr zahlen. Bei monatlicher Zahlung wird es 8,99 Euro statt bisher 7,99 Euro kosten. Bei einem Jahresabo werden 89,90 statt 69 Euro fällig. Die Erhöhung greift zur nächsten Abrechnung. Prime-Kunden bekommen kostenlosen Versand und können auf Video- und Musikstreaming zugreifen.

Geldpolitik

Die nächste Sitzung des Rates der Europäischen Zentralbank am 8. September wird erneut aufmerksam verfolgt, denn die Währungshüter könnten im Kampf gegen die Inflation ihre Geldpolitik weiter straffen. Höhere Leitzinsen sorgen in der Regel dafür, dass sich auch Kreditzinsen, etwa für den Immobilienkauf, verteuern. (dpa)