Amazons Fire-Tablets sind eigentlich fürs Lesen und Filmeschauen konzipiert. Nun empfehlen sie sich als mobile Arbeitsstation. Für wen es sich lohnt.
Auch als Arbeitsgerät geeignet?Was das neue Amazon-Tablet kann und für wen es sich lohnt
Tablets gibt es unendlich viele, und ständig kommen neue dazu. Die müssen dann aber erst einmal ihre Daseinsberechtigung unter Beweis stellen. Unter dem Namen Kindle erscheinen in erster Linie E-Reader, bei den Fire-Modellen steht Multimedia im Vordergrund. Dem Kindle Scribe gönnte Amazon kürzlich eine Notizfunktion.
Fire-Tablet nähert sich iPad und Galaxy Tab an
Mit dem Fire Max 11 folgt nun der Versuch, Samsungs Galaxy Tab und Apples iPad Konkurrenz zu machen und mobiles Arbeiten zu ermöglichen – zum Kampfpreis ab rund 270 Euro. 259,1 × 163,7 × 7,5 mm misst das bislang leistungsstärkste Fire-Tablet. Mit seinem sehr solide verarbeiteten Metallgehäuse wiegt es 490 Gramm.
Zur iPad-Alternative wird er mit einer zusätzlich erhältlichen Magnethülle mit Tastatur und einem digitalen Stift. Der Preis klettert damit auf fast 400 Euro, vergleichsweise immer noch ein Schnäppchen. Sparen kann man, indem man die Version mit nur 64 GB Speicher wählt. Denn das Tablet lässt sich mit einer Speicherkarte um bis zu 1 TB erweitern – eine aus Käufersicht begrüßenswerte Entscheidung des Herstellers.
Fire Max 11: Arbeiten mit Amazons Spaß-Tablet?
Weniger gut ist die Entscheidung, nicht Googles Play Store, sondern nur den hauseigenen App Store zu integrieren. Denn das schränkt die Auswahl deutlich ein. Etwa an Mal- und Zeichenprogrammen. Das ist schade, denn der Stift funktioniert ausgezeichnet, wenn man sich mit Apps wie den sehr guten kostenlosen Notiz- und Schreib-Apps „Squid“ und „INKredible“ begnügt und Premium-Apps wie das iPad-exklusive „Good Notes“ nicht allzu sehr vermisst. Immerhin ist Microsoft Office an Bord, sodass man durchaus arbeiten kann.
Möchte man auf Apps wie Asana oder Evernote nicht verzichten, bleibt aber nur der nicht ganz unriskante Weg, diese am Betriebssystem vorbei zu installieren. Im Test gelang das ohne Weiteres. Surfen und das Versenden von Mails funktioniert mit Bordmitteln ausgezeichnet und via WLAN auch schnell genug. Eine Variante mit Mobilfunk gibt es nicht, aber die fehlt den meisten Tablets und würde zudem ein zusätzliche SIM-Karte erfordern.
Keine Abstriche gibt es in Sachen Unterhaltung. Bücher, Zeitschriften und Comics lesen ist auf dem 10,9 Zoll großen Bildschirm mit einer Auflösung von 2.000 × 1.200 Pixel sehr angenehm. Videos über Netflix & und Co, natürlich auch über Amazon Prima Video, machen auf dem selbst bei sonnigem Wetter ausreichend hellen Display Spaß. All das ist schließlich die Spezialität der Fire-Tablets.
Fire-Tablet mit Tastatur und Stift: Wer braucht das?
Doch für wen lohnt sich die Anschaffung? Wenn Sie ein Tablet vor allem zum Lesen, Informieren und Filme anschauen brauchen, aber hin und wieder auf dem Balkon oder unterwegs eine längere Mail schreiben, eine Excel-Tabelle überarbeiten oder PowerPoint-Präsentation erstellen, dafür aber kein Vermögen ausgeben möchten, können Sie mit dem Kindle Fire 11 wenig falsch machen.
Auch für Kinder ist das Amazon-Tablet eine gute Option, zumal das Zeichnen und Malen mit dem Stift viel Spaß macht und sich das integrierte „Amazon Kids“ gezielt an die Jüngsten richtet. Und schließlich spielt Amazon auch noch einen echten Trumpf aus: Das Tablet lässt sich ganz ohne Berührung per Alexa-Sprachsteuerung bedienen.