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Betrug auch in NRWHamburger Finanzsenator warnt eindringlich vor gefälschten Steuerbescheiden

Lesezeit 3 Minuten
ARCHIV - 27.12.2013, Hamburg: Ein Schild mit der Aufschrift "Finanzbehörde" hängt am Behördensitz am Hamburger Gänsemarkt (zu dpa: «Finanzbehörde warnt vor gefälschten Steuerbescheiden») Foto: Axel Heimken/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Hamburg: Ein Schild mit der Aufschrift „Finanzbehörde“ hängt am Behördensitz am Hamburger Gänsemarkt. Finanzsenator Dressel warnt vor falschen Steuerbescheiden.

Finanzsenator Dressel macht auf eine Betrugsmethode aufmerksam, die auch in NRW verbreitet ist.

Die meisten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer haben Grund zur Freude, wenn sie ihren Steuerbescheid von der zuständigen Finanzbehörde bekommen. Oft gibt es als Antwort auf die Abgabe der Lohnsteuererklärung eine Rückerstattung. Allerdings kann auch eine weniger angenehme Nachzahlung anstehen. In jedem Fall gilt: Post vom Finanzamt lässt die wenigsten Menschen kalt.

Umso schlimmer ist es, wenn diese Schreiben gefälscht sind, wie es in jüngster Zeit immer häufiger vorkommt. Mit Fake-Briefen oder auch Anrufen oder E-Mails versuchen Betrüger, an das Geld der Steuerzahler zu kommen. Immer wieder warnen Behörden in unterschiedlichen Bundesländern vor dieser Masche.

Hamburg: Warnung vor Betrügern

Am Dienstag (26. November) sah sich der Hamburger Finanzsenator persönlich gefordert, auf diese betrügerischen Schreiben aufmerksam zu machen. Andreas Dressel (SPD) teilte auf seinem Account beim Kurznachrichtendienst X, ehemals Twitter, eine Warnung seiner Finanzbehörde. Auch in Hamburg würden gefälschte Einkommenssteuerbescheide im Namen von existierenden Finanzämtern verschickt. Dressel bittet die Bürgerinnen und Bürger daher um „besondere Aufmerksamkeit“.

Die gefälschten Schreiben seien aber zu erkennen, heißt es weiter: Es würden weder die Steuernummer noch die Identifikationsnummer des Adressaten korrekt genannt. Auch enthielten die gefälschten Bescheide rechnerische Fehler. Ein weiterer Hinweis sei zudem, dass in den „Bescheiden“ eine viel zu kurze Zahlungsfrist genannt werde. Denn natürlich versuchten die Betrüger, die Menschen mit der „Nachzahlung“ unter Druck zu setzen.

Wer sich unsicher sei, könnte zudem die im Schreiben angegebene Bankverbindung checken: Die Steuerkasse Hamburg habe eine einheitliche IBAN bei der Deutschen Bundesbank, die im Beitrag mit angegeben ist. Niemals sollten Bürgerinnen und Bürger angebliche Steuerschulden auf eine andere Bankverbindung überweisen. Die Finanzbehörde werde in allen Betrugsfällen, die ihr bekannt würden, Anzeige gegen unbekannt erstatten.

Warnung in NRW: Betrüger geben sich als Finanzamt-Mitarbeitende aus und wollen Wohnung betreten

Nicht nur in Hamburg kursieren gefälschte Steuerbescheide. Auch in Nordrhein-Westfalen warnen die Behörden vor Betrug. Auf der Website der Finanzämter NRW heißt es, Bürgerinnen und Bürger hätten vereinzelt Anrufe oder E-Mails erhalten, in denen angebliche Mitarbeiter eines Finanzamts Hilfe beim Ausfüllen der Erklärung anboten oder zur Angabe von Daten aufforderten. Es sei sogar schon vorgekommen, dass die Betrüger auf einmal vor der Wohnung standen und angebliche Steuerrückstände vor Ort eintreiben wollten.

Neben dieser sehr rabiaten Methode kursieren aber auch in NRW immer wieder Briefe mit Zahlungsaufforderungen. Auch hier wird geraten, die angegebene Steuernummer genau zu prüfen. Zudem enthalten gefälschte Bescheide oft ausländische Bankverbindungen.

„Darüber hinaus kontaktiert die Finanzverwaltung die Bürgerinnen und Bürger weder telefonisch noch im Rahmen von SMS oder WhatsApp-Nachrichten, um Nachzahlungen jeglicher Art einzufordern“, heißt es weiter. Bei Betrugsversuchen jeder Art sollte die Polizei eingeschaltet werden.