Preisschock in SpanienUrlaub auf Mallorca wird deutlich teurer – daran liegt es

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Tourismus Mallorca

Touristen genießen an einem Strand bei Puerto Portals auf Mallorca die Sonne und das Meer.

Palma – Spanien-Urlauber müssen dieses Jahr erheblich tiefer in die Tasche greifen. In keinem anderen europäischen Mittelmeerland galoppieren momentan die Preise derart wie im spanischen Königreich. Die Jahresinflationsrate liegt derzeit bei 7,6 Prozent. Das ist der größte Wert seit 36 Jahren und einer der höchsten im westlichen Europa. Die spanischen Hoteltarife kletterten nach Angaben des nationalen Statistikamtes INE in den letzten zwölf Monaten sogar um 21 Prozent.

Der Urlaub auf Mallorca, dem beliebtesten Ferienziel in Spanien, wird also in 2022 erheblich teurer werden, was schon in diesen Osterferien spürbar sein dürfte. In den anderen spanischen Urlaubshochburgen wie etwa auf den Kanarischen Inseln oder an der Costa Brava und Costa Blanca an der Festlandküste macht sich der gewaltige Preisschub ähnlich schmerzhaft bemerkbar.

Bereits vor dem Ukraine-Krieg ein steiler Trend nach oben

Benzin vergleichsweise günstig

Ausländische Urlauber, die in Spanien mit dem Auto unterwegs sind, müssen beim Tanken nicht ganz so viel bezahlen wie in der Heimat. Benzin kostet derzeit im Durchschnitt 1,80 Euro pro Liter, Diesel 1,79. Als Tankparadies gelten derzeit noch die Kanarischen Inseln, wo die Mineralölsteuern erheblich geringer sind. Dort ist der Liter Benzin teilweise bis zu 50 Cent billiger als im restlichen Spanien.

Spaniens Preisspirale schraubte sich bereits vor Beginn des Ukraine-Krieges in immer größere Höhen. Vor allem wegen der stark gestiegenen Energiekosten. So haben sich die Stromkosten im iberischen Königreich innerhalb eines Jahres verdoppelt. Eine schwindelerregende Tendenz, die nun durch den Angriff Russlands auf die Ukraine und die dadurch verursachten Turbulenzen auf dem Öl- und Gasmarkt noch weiter angefacht wurde.

Nicht nur die Hotels in Spanien, sondern auch Flugtickets und Mietwagen dürften daher in den nächsten Wochen kostspieliger werden. Weswegen Spanientouristen dieses Jahr gut beraten sind, früh zu buchen und nicht beim Sommerurlaub auf ein Last-Minute-Angebot zu setzen. Denn es ist damit zu rechnen, dass die Preise weiter steigen.

Auch im Restaurant steigen die Preise bis zu 20 Prozent

Beim Besuch im Restaurant, wo die Touristen gerne Paella oder spanische Tapas bestellen, fällt die Rechnung jetzt ebenfalls deutlich höher aus. Die Preise auf den Speise- und Getränkekarten stiegen gegenüber dem Vorjahr um 10 bis 20 Prozent. Die Gastronomen begründen dies nicht nur mit den explodierten Energiepreisen. Auch sei zum Beispiel das berühmte Olivenöl, das in spanischen Küchen vorzugsweise benutzt werde, um 30 Prozent teurer geworden.

Die spanische Tourismusbranche ist alles andere als erfreut über diesen Preisschock, der im harten Wettbewerb mit anderen Urlaubsländern zum Nachteil werden könnte. „Wir leiden unter einer Inflation, die doppelt so hoch ist wie in den Nachbarstaaten“, sagt Maria Frontera, Chefin des mallorquinischen Hotelverbandes FEHM. Und es sehe ganz danach aus, als ob sich die Kostenschraube wegen des Ukraine-Krieges noch weiterdrehen werde.

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