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Taub durch SchmerzmittelParacetamol und Ibuprofen erhöhen Risiko für Hörverlust

Lesezeit 2 Minuten
Schwerhörig_imago

Frauen, die zweimal in der Woche zu Schmerzmitteln wie Ibuprofen greifen, könnten damit ihr Gehör nachhaltig schädigen. So die Wissenschaftler.  

Schon wieder diese dröhnenden Kopfschmerzen, viele greifen da sofort zur Schmerztablette. Dass nicht verschreibungspflichtige Schmerzmittel zu oft und zu unbedarft eingenommen werden, ist ein gefährlicher Trend, vor dem Ärzte schon länger warnen.

Der laxe Umgang mit Schmerzmitteln hat nicht nur Auswirkungen auf Leber und Niere: Wie eine US-Studie belegt, sollen Frauen, die häufiger als zweimal pro Woche Schmerztabletten einnehmen, ein erhöhtes Risiko für einen Hörverlust aufweisen.

Langzeitstudie mit 55.650 Teilnehmerinnen

55.850 Amerikanerinnen nahmen an der Langzeitstudie von Dr. Gary Curhan, vom Brigham and Women's Hospital über sechs Jahre lang teil. Die Patientinnen nahmen über diesen Zeitraum mindestens zweimal pro Woche Schmerzmittel ein.

Das fanden die Forscher heraus: Rund 33 Prozent der Teilnehmerinnen berichteten den Forschern von persönlichen Erfahrungen mit einem mehr oder weniger stark ausgeprägten plötzlichen Hörverlust.

Rund fünf Prozent der Hörverluste konnten die Forscher mit der Einnahme von Paracetamol und Ibuprofen in Verbindung bringen. Das heißt, dass bei einer von 20 Teilnehmerinnen der Hörverlust mit der Einnahme der Schmerzmittel einherging. Ihre Ergebnisse veröffentlichten sie im „American Journal of Epidemology“.

Zerstörerische Wirkung auf das Innenohr vermutet

Bereits frühere Studien hatten Hinweise darauf gegeben, dass häufig verwendete Schmerzmittel wie nicht-steroidalen Antirheumatika (NSAR), darunter Paracetamol, Ibuprofen sowie Acetylsalicylsäure (ASS), ototoxisch sein können. Das heißt, sie stehen im Verdacht, eine zerstörerische Wirkung auf das Innenohr – insbesondere die Sinneszellen oder die zugehörigen Hirnnerven – zu haben.

Ursache ist nicht abschließend geklärt

Die genaue Ursache für den Gehörverlust ist nicht geklärt. Die Forscher vermuten jedoch, dass die Schmerzmittel die kleinen Schutzhärchen in der Ohrmuschel zerstören und dafür sorgen, dass die Blutversorgung im Innenohr abgeschnitten wird, so die Erklärung in der Daily Mail. Dadurch sei das Ohr vor eventuellen Hörschäden ungeschützt. Nur für Aspirin konnten die Forscher kein erhöhtes Risiko feststellen. (sar)

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