SchädlichWarum wir Shampoos mit Silikonen nicht mehr benutzen sollten
Köln – Ab den 90er Jahren als Wundermittel für glänzendes Haar gehandelt, sind Silikone in Shampoos heutzutage eher verpönt. Zwar lassen sie die Haare glänzen, doch auf lange Sicht schadet der Zusatz im Shampoo Haaren, Kopfhaut und Umwelt. Warum Silikone problematisch sind und wie man auch ohne glänzendes Haar haben kann.
Was sind Silikone und wie wirken sie?
Silikone sind sogenannte Polymere, aus Erdöl gewonnene Kunststoffe. Sie besitzen eine relative große Molekülstruktur und dadurch eine abdichtende, versiegelnde Wirkung. Das heißt, Silikone im Shampoo legen sich bei jedem Waschen als feine Schicht um jedes einzelne Haar. Dabei glätten sie abstehende Hautschuppen. Das Ergebnis: Das Licht wird besser reflektiert, das Haar glänz vermeintlich gesund.
So wird zumindest optisch der Schein von gesundem, weichem und glänzendem Haar erzeugt.
Sind Silikone auf Dauer für den Menschen schädlich?
Silikone schaden dem Haar nicht direkt, dennoch gibt es ein Problem: Sie legen sich mit jedem Waschen aufs Neue um die Haare – Schicht um Schicht. Es entsteht der sogenannte „Build-Up-Effekt“, die Haare verkleben durch den Kunststoff. Außerdem können Pflegestoffe nicht mehr ins Haar vordringen, sie werden von der Plastikschicht abgehalten. Silikone gaukeln also eher gesundes Haar vor, unter der Kunststoffschicht jedoch bleiben vorhandene Haarschäden wie Spliss oder brüchiges Haar bestehen.
Hinzu kommt: Unsere Kopfhaut ist ein wichtiges Entgiftungsorgan, über sie scheiden wir Gifte und Schweiß aus. Silikon-Shampoos können die Poren auf der Kopfhaut jedoch verschließen. Die Folge können gereizte Kopfhaut und Schuppenbildung sein.
Sind Silikone schädlich für die Umwelt?
Ja, sind sie, warnt etwa Beispiel das Umweltbundesamt. Mit jeder Haarwäsche gelangt auch ein kleiner Teil der Kunststoffe ins Abwasser und wird so Teil des ökologischen Kreislaufs.
Stecken Silikone in allen Shampoos?
Nein, oft ist für den Verbraucher nicht direkt erkenntlich, welche Inhaltsstoffe das Lieblings-Shampoo enthält. „Im Zweifel sollte man deswegen immer auf Produkte zurückgreifen, die deutlich als schadstofffrei gekennzeichnet sind", rät Haar-Experte Dennis Creuzberg. Der gefragte Friseur rät zu einer selbstgemachten Maske aus hochwertigem Olivenöl, Eigelb und Zitrone, wenn man den Haaren eine Extraportion Pflege gönnen möchte.
Wie erkenne ich, ob Silikone im Shampoo sind?
Ein Blick auf die Inhaltsstoffe gibt Aufschluss. Stoffe, die zur Gruppe der Silikone gehören, enden meist mit derselben Endung: Inhaltsstoffe mit -cone, -con oder -xane verweisen auf silikonhaltige Zusätze, darunter beispielsweise Cyclomethicone oder Polysiloxane.
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Mittlerweile werben Produkte auf ihren Verpackungen damit, keine Silikone zu enthalten. Denn unter Verbrauchern spricht sich zunehmend herum, dass es besser ist, auf die Kunststoffe bei der Haarwäsche zu verzichten. Generell kommen Bio- und Naturkosmetikprodukte ohne künstliche Inhaltsstoffe aus. Wer ganz ohne Silikone auskommen möchte, muss also solche Produkte umsteigen. (sar / mit dpa)