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Verbraucherzentrale macht StichprobeGroße Preisunterschiede bei Online-Apotheken – was beim Kauf wichtig ist

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Blister mit Tabletten liegen auf einer Tastatur

Online sind Medikamente schnell gekauft. Doch beim Preis gibt es selbst in ein und demselben Online-Shop teils gravierende Preisunterschiede.

Medikamente online kaufen? Wer nicht zu viel bezahlen möchte, sollte genau darauf achten, wie er das Produkt anklickt.

Medikamente schnell online bestellen, statt selbst in die Apotheke zu gehen: Das Prinzip der Online-Apotheke hat in den vergangenen Jahren immer mehr Anhänger gefunden. Verbraucherinnen und Verbraucher, die ihre Medikamente im Internet bestellen, sollten allerdings achtsam sein, rät die Verbraucherzentrale. Denn auch in ein und demselben Online-Shop könne es teilweise zu drastischen Preisunterschieden kommen, wie eine Stichprobe ergeben habe.

Untersucht hat die Verbraucherzentrale Hamburg die Preise 20 rezeptfreier Medikamente. Denn anders als bei verschreibungspflichtigen Medikamenten dürfen Apotheken die Preise bei rezeptfreien Produkten selbst bestimmen. In 15 Online-Apotheken wurden gängige Erkältungsprodukte wie Schmerzmittel, Nasenspray, Hustensaft oder Vitaminpräparate unter die Lupe genommen. Dabei habe man „erhebliche Preisunterschiede […] in ein und denselben Online-Apotheken“ festgestellt. Der entscheidende Faktor: Vergleichsportale.

50 Euro Preisunterschied beim Kauf von 20 Medikamenten

„Demnach können Verbraucherinnen und Verbraucher bei Bestellungen, die über Preissuchmaschinen zustande kommen, signifikant sparen“, teilen die Verbraucherschützer mit. Die Online-Apotheken könnten ihre Preise mit einer speziellen Software je nach Kunde variieren. Preissensible Kunden, die Apotheken unter anderem an der Nutzung eines Vergleichsportals erkennen, „bekommen rezeptfreie Medikamente dann zum günstigeren Preis angezeigt“, erklärt die Verbraucherzentrale. Ausschlaggebend für die Höhe des Preises sei der Zugangsweg: Werde das benötigte Produkt direkt in der Online-Apotheke angeklickt, statt es über ein Vergleichsportal aufzurufen, sei es in der Regel teurer.

Doch wie viel teurer genau? Durchschnittlich habe der Preisunterschied zwischen auf Vergleichsportalen gelisteten und direkt im Shop der Online-Apotheke angebotenen Medikamenten 33 Prozent betragen. Der Einkauf der gesamten 20 Erkältungsprodukte der Stichprobe kostete beim Direktkauf über 50 Euro mehr. Den größten Preisaufschlag haben die Verbraucherschützer beim Fiebersaft Ibuflam von Zentiva festgestellt. „Für das Produkt waren nach direkter Suche auf zurrose.de 7,19 Euro zu zahlen, beim Zugang über das Vergleichsportal Idealo hingegen nur 4,32 Euro.“ Ein Preisaufschlag von 66 Prozent.

Online-Apotheken: Vor dem Kauf die Seriosität checken

„Transparent ist das für Verbraucherinnen und Verbraucher nicht. Wer vermutet schon, dass es im Shop einer Online-Apotheke verschiedene Preise für ein und dasselbe Produkt gibt“, kritisiert Verbraucherschützerin Julia Rehberg. Vergleichsportale könnten zwar grundsätzlich dabei helfen, Geld zu sparen, eine vollständige Marktübersicht würden sie jedoch nicht bieten. „Möglicherweise ist das Erkältungsmittel in einer anderen, nicht gelisteten Online-Apotheke oder beim Apotheker um die Ecke noch preiswerter“, so Rehberg.

Die Stiftung Gesundheitswissen rät grundsätzlich dazu, Online-Apotheken vor einer Bestellung auf ihre Seriosität zu prüfen. Dafür gibt es das Versandhandels-Register des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM). Nur wer auf dieser Liste auftaucht, darf im Internet Medikamente anbieten.

Laut Stiftung Gesundheitswissen gibt es auf dem Markt auch fragwürdige Anbieter, die mitunter gefälschte Medikamente verkaufen. Diese sehen dem Original oft zum Verwechseln ähnlich, können in der Zusammensetzung der Wirkstoffe aber ganz anders sein – und damit möglicherweise gesundheitsgefährdend. (mit dpa)