Nach Labortest sicherNutella enthält jetzt viel weniger Kakao
Hamburg – Was die Verbraucherzentrale Hamburg letztes Jahr im November noch vermutet hat, ist durch einen Labortest jetzt amtlich: Ferrero hat bei der „neuen Rezeptur“ von Nutella nicht nur „fein justiert“ sondern kräftig an der Zusammensetzung der beliebten Haselnusscreme geschraubt.
Die Verbraucherschützer wiesen nach, dass sich nun deutlich weniger Kakao im Nutella befindet: „Ferrero hat bei Nutella tatsächlich den Kakaogehalt gesenkt: von rund 8,4 Prozent auf 7,4 Prozent pro 100 Gramm.“
Nicht alles auf Etikett ausgewiesen
Das neue Etikett auf dem Nutella-Glas verrät den Unterschied: Die Creme hat nun einen höheren Anteil Magermilchpulver in der Rezeptur. Auch der Blick auf die Nährwerttabelle lohnt sich für Verbraucher: So steigt beim „neuen“ Nutella auch der Zuckergehalt (von 55,9 auf 56,3 Prozent), wohingegen der Fettgehalt der Schokocreme sinkt (von vorherigen 31,8 auf 30,9 Prozent).
Doch wie sieht es mit dem Kakaoanteil aus? Dieser ist dort nämlich nicht explizit ausgewiesen. Also fragten die Verbraucherschützer bei Ferrero an. Der Nutella-Hersteller wollte sich nicht dazu äußern, sprach lediglich von „Feinjustierung“. Doch die Verbraucherschützer wollten es genauer wissen und ließen altes und neues Nutella im Labor untersuchen. Die Ergebnisse liegen nun vor.
Viele beliebte Marken auf der Liste
„Downgrading“ nennt die Verbraucherzentrale dieses Vorgehen, auf deutsch „zurückstufen, degradieren“. In einer Liste weist sie auch noch anderen Markenherstellern diese Vorgehensweise nach: Mondelez spart beim Riegel „Milka Nussini“ an Haselnüssen und setzt stattdessen Aroma zu. Homann verwendet für die Herstellung seines Eiersalats weniger Eier, erweitert die Zutatenliste jedoch um zwei Konservierungsstoffe. Die „Honig Dinkel Pops“ der Marke Rewe Bio enthalten statt 30 nur noch 20 Prozent Honig. „Teilweise wird auch einfach mehr Wasser zum Strecken der Produkte eingesetzt oder günstiger Milchzucker durch noch günstigeren Glukosesirup ersetzt“, erklärt Silke Schwartau von der Verbraucherzentrale Hamburg.
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Insbesondere bei Hinweisen wie „verbesserte Rezeptur“ oder „neue Rezeptur“ empfehle sich ein prüfender Blick auf die Zutatenliste, so die Verbraucherschützer. „Bei diesen Lebensmitteln könnte sich die bisherige Produktqualität verschlechtert haben oder der Gehalt an wertgebenden Inhaltsstoffen verringert worden sein.“ (sar)