Köln – Infektionen mit Noroviren, die zu einer äußerst unangenehmen Magen-Darm-Grippe (Gastroenteritis) führen, treten vor allem in den Wintermonaten auf. Und sie breiten sich dann oft rasend schnell aus, so dass nicht selten ganze Einrichtungen für mehrere Tage geschlossen werden müssen, damit sich nicht immer mehr Menschen mit dem Brechdurchfall infizieren.
Die wichtigsten Fragen und Antworten zu Noroviren im Überblick:
Was sind Noroviren?
Noroviren sind auf der ganzen Welt verbreitet. Entdeckt wurden sie 1972. Sie gehören zu den häufigsten Erregern für Brechdurchfall. Laut Robert-Koch-Institut (RKI) werden immer wieder neue Formen der Erreger gefunden. Die Viren sind sehr resistent gegen Umwelteinflüsse wie Temperaturschwankungen.
Was sind die Symptome für eine Norovirus-Infektion?
Wer sich mit Noroviren infiziert hat, merkt das in der Regel durch eine sehr schnell beginnende Magen-Darm-Grippe. Typische Symptome sind dann schwallartiges Erbrechen und starker Durchfall. Es kann aber auch nur zu Durchfall ohne Erbrechen kommen oder umgekehrt. Dazu kommen in der Regel Kopf-, Bauch und Gliederschmerzen, starke Mattigkeit und manchmal erhöhte Temperatur.
Wie verläuft die Ansteckung mit dem Virus?
Die Erreger werden über den Stuhl des Menschen oder über Erbrochenes ausgeschieden. Sie können über Schmierinfektionen direkt von Mensch zu Mensch übertragen werden. Aber auch Speisen und Getränke – etwa verunreinigtes Wasser – sind eine mögliche Infektionsquelle. Wegen ihrer hohen Infektiosität (für die Erkrankung reichen gerade einmal 10 bis 100 aufgenommene Viren aus) können auch kontaminierte Gegenstände länger als zwölf Tage eine Infektion auslösen.
Wie lange hat man den Norovirus?
Erste Symptome treten zwischen sechs und 50 Stunden nach Infektion sehr plötzlich auf. Akut leiden die meisten Betroffenen etwa ein bis drei Tage an der Virusinfektion. Viele fühlen sich aber auch nach dem Durchfall und Erbrechen abgeklungen sind, noch eine Zeit lang schlapp und abgeschlagen.
Wie lange ist man ansteckend?
In der akuten Phase sind Betroffene hoch ansteckend. Bis zu 48 Stunden nachdem die Symptome abgeklungen sind, sollte man alle Vorsichtsmaßnahmen ergreifen, damit die Noroviren sich nicht weiterverbreiten, warnt das RKI. Doch die Erreger sind hartnäckig. In der Regel scheiden die wieder genesenen Patienten sie sogar weitere sieben bis 14 Tage aus, in manchen Fällen sogar noch Wochen später.
Wie kann ich mich vor dem Norovirus schützen?
Um sich und andere vor Noroviren zu schützen, sollte man ganz klassische Hygieneregeln befolgen. Das bedeutet in erster Linie häufiges und gründliches Händewaschen. Außerdem sollte man darauf achten, dass das Essen durchgegart ist und dass sanitäre Anlagen gründlich gereinigt werden. Eine Impfung gegen Noroviren gibt es nicht.
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Wer ist besonders gefährdet durch den Norovirus?
Verstärkte Ansteckungsgefahr besteht nach Angaben des RKI in Gemeinschaftseinrichtungen wie Krankenhäusern, Kindergärten und Altenheimen. Darin liegt auch die größte Gefahr. Diejenigen, die diese Einrichtungen besuchen, sind nicht nur besonders gefährdet, bei ihnen verläuft die Krankheit auch am schwersten. Bei Kranken, kleinen Kindern und Senioren ist das Immunsystem schwächer, sie vertragen den Wasserverlust nicht so gut, der durch den Durchfall entsteht.
Was mache ich am besten, wenn ich den Virus erwischt habe?
Medikamente oder eine Therapie gegen Noroviren gibt es keine. Wichtig ist, viel zu trinken, um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen. Am besten geeignet sind Wasser, Kräutertees oder eine dünne Brühe. Dazu sollte man sich ausruhen und nicht unter Menschen gehen, um möglichst niemanden anzustecken. Geschwächte, Schwangere, Alte oder sehr junge Patienten kontaktieren im Zweifel lieber einen Arzt. (ef)