Hygiene im BüroAuf der Tastatur tummeln sich die Keime
Wir ekeln uns vor unsauberen Toilettensitzen und Türklinken, die viele Menschen anfassen. Doch die wahren Keimschleudern lauern dort, wie wir sie nicht vermuten: Am Schreibtisch im Büro. Verschiedene Untersuchungen haben gezeigt, dass Tastaturen zum Teil um ein Vielfaches stärker mit Keimen belastet sind als Toilettensitze.
„Besonders in der Erkältungszeit ist es sinnvoll, ein Augenmerk auf die Hygiene am Arbeitsplatz zu legen. Regelmäßig die Hände gründlich zu waschen ist oberstes Gebot“, erklärt Wiete Schramm. Die Medizinerin leitet den Fachbereich Arbeitsmedizin bei TÜV Rheinland.
Schmutzige Finger und Handflächen
Das Hygiene-Gebot scheinen allerdings noch nicht allzu viele Büroangestellte verinnerlicht zu haben. Mehr als jeder Dritte (39 Prozent) wäscht sich nach dem Gang auf die Toilette nicht jedes Mal die Hände. Das hat eine Umfrage im Auftrag des Hygienedienstleisters Rentokil Initial ergeben, für die weltweit 6000 Büroangestellte befragt wurden, darunter 1000 in Deutschland.
So bleiben die schmutzigen Finger und Handflächen die größten Überträger von Millionen Keimen. Weil Menschen im Schnitt etwa alle vier Minuten ihr Gesicht berühren, gelangen Krankheitserreger über die Schleimhäute von Mund, Augen und Nase in den Körper und breiten sich dort aus.
Tastatur und Maus regelmäßig reinigen
Doch wo lauern die meisten Keime im Büro? Auf allem, was wir ständig benutzen. Sie sind auf Schreibtischflächen, der Computertastatur, auf Arbeitsmaterialien, dem Telefon und auf Türklinken. Auch hier ist deshalb eine regelmäßige Reinigung sehr sinnvoll. „Zur Reinigung der Tastatur und Maus eignet sich ein in Alkohol getränktes feuchtes Tuch. Auch Glasreiniger ist geeignet. Der Fachhandel bietet zudem verschiedene Reinigungsutensilien an“, so Arbeitsmedizinerin Schramm.
Ein weiterer Sammelplatz für Keime ist in vielen Büros leider auch die Küche mit ihren Küchenzeilen und Kühlschränken. Deshalb gilt nach Ansicht der TÜV Rheinland-Gesundheitsexpertin auch hier: „Arbeitsflächen und Kühlschrank immer wieder reinigen. Wenn Lebensmittel verdorben sind, sollten diese auch aussortiert werden. Das hilft ebenfalls, die Keimzahl zu dezimieren.“
Beim Händewaschen kommt es übrigens auch auf das Abtrocknen an. Eine Studie von TÜV Rheinland aus dem Jahr 2005 hat gezeigt, dass Papierhandtücher im Vergleich zu Textilrollen oder Handtüchern die Keimanzahl am besten reduzieren. Von Heißlufttrocknern sollte man besser die Hände weglassen. Sie vermehren die Keimzahl auf den Händen sogar ganz erheblich. (ef)
Wo die fiesen Keime lauern und welche Hygiene-Regeln am Arbeitsplatz wichtig sind, lesen Sie in der Bildergalerie.