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Gut ins neue Jahr startenDiese Tipps helfen beim Entrümpeln und Aufräumen

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Entrümpeln ist eine gute Idee, doch wo anfangen? Zunächst einmal gilt es, die Dinge zu erkennen, die die eigenen vier Wände zumüllen.

Mainz/Berlin – Neues Jahr – neue Vorsätze. Bei vielen steht zum Übergang von 2018 auf 2019 der Wunsch nach einer aufgeräumten Wohnung weit oben auf der Liste. „Nach der opulenten Weihnachtszeit besteht oft der Wunsch, sich die Leichtigkeit und Luftigkeit des Frühlings in die Wohnung zu holen“, sagt Sabine Haag, Ordnungscoach und Bloggerin aus Mainz.

„Zu Beginn eines neuen Jahres sind wir in vielem auf Anfang gestimmt. Unsere guten Vorsätze sind noch ganz frisch, wir haben vielleicht ein paar Tage frei, lassen uns einiges durch den Kopf gehen und werfen mit mehr Abstand einen Blick auf unser Leben“, ergänzt Aufräumberaterin Rita Schilke aus Berlin.

Schritt eins: Dinge identifizieren, die die Wohnung zumüllen

Doch wo anfangen? Zunächst einmal gilt es, die Dinge zu erkennen, die die eigenen vier Wände zumüllen. „Gerümpel ist nicht nur Müll“, sagt Feng-Shui- und Tao-Geomantie-Meisterin Danijela Šaponjiċ aus München. „Es sind meistens Dinge, die wir nicht nutzen, nicht brauchen und vor allem: nicht lieben.“

Sabine Haag

Sabine Haag

Die Liste ist lang und sehr individuell: Da sind die ungewollten Geschenke zu Weihnachten und Geburtstag. Die Zeitschriften, die sich neben dem Sofa stapeln und die man eigentlich unbedingt noch lesen will – und es doch nie tut. Die zerlöcherten Socken unter dem Bett und die viel zu engen Hosen im Kleiderschrank. Das Heer an Kugelschreibern und Notizzetteln im und auf dem Schreibtisch. Und natürlich die unzähligen Kochlöffel, Plastikdosen und anderen Küchenhelfer, die im Küchenschrank und in den Schubladen schmoren oder auf der Arbeitsplatte verstauben.

Mögliche Hilfen können Kleiderhaken, Körbchen und Schlüsselbrett sein

Denn gerade freie Flächen werden schnell zugemüllt. „Gerümpelecken entstehen immer, wenn es für bestimmte Dinge keine fest definierte Ablage gibt“, sagt Haag. Helfen können zum Beispiel Kleiderhaken an der Tür, Körbchen für die Post oder ein Schlüsselbrett. „Jede Sache benötigt einen festen Ort“, so die Ordnungsexpertin.

Um Sachen auszumisten, gibt es viele Vorgehensweisen. Egal, für welche man sich entscheidet: „Grundsätzlich gilt es, sich nicht unter Druck zu setzen“, sagt Šaponjiċ. „Wichtig ist es, Schritt für Schritt vorzugehen und nicht allzu streng zu sich zu sein.“ Gleichzeitig sollte das Entrümpeln auch kein Dauerprojekt werden. Ihr Tipp: sich feste Termine von maximal vier Stunden in den Kalender eintragen, für gute Musik, ausreichend Essen und Getränke und – bei Bedarf - auch für Unterstützung sorgen. „Gehen Sie mit Freude ans Ausmisten – und hören Sie auf, wenn es am meisten Spaß macht. So erhalten Sie sich das positive Gefühl.“

Dort anfangen, wo der Druck am höchsten ist

Auch Schilke empfiehlt, klein anzufangen – und zwar genau dort, wo Unordnung und Platzmangel am meisten stören. „Dann ist die Motivation, etwas zu verändern, am größten. Und das erreichte Ergebnis freut hier besonders und spornt an, an anderen Stellen in der Wohnung weiterzumachen.“ Ihre Vorgehensweise ist einfach: Zunächst sollte man nur einen konkreten Bereich wie eine Schublade oder ein Schrankfach angehen. „Räumen Sie alles aus diesem Bereich aus, begutachten Sie jedes Teil einzeln und entscheiden Sie, was damit passieren soll.“

Danijela Šaponjiċ

Danijela Šaponjiċ

Die aussortierten Gegenstände werden dann in maximal vier Kategorien gestapelt: reparieren und ausbessern, spenden und verschenken, entsorgen sowie unentschieden. Schilke empfiehlt, letztere am Ende der Ausräumaktion noch einmal durchzusehen.

Härtefälle auf dem Dachboden lagern – aber nur für 6 Monate

Wer sich nicht so schnell entscheiden kann, kann diese Dinge auch in einer Kiste auf dem Dachboden lagern, findet Šaponjiċ. Allerdings für maximal ein halbes Jahr. „Wenn ich bis dahin nichts aus dem Karton benötigt habe, kann er ungeöffnet verschenkt oder entsorgt werden.“

Für das schnelle Ausmisten zwischendurch hat Haag einen einfachen Tipp auf Lager: Doubletten aussortieren. „Sammeln Sie alle Stifte, Kugelschreiber und Flaschenöffner in der Wohnung ein, behalten Sie nur so viele, wie Sie wirklich brauchen, und geben Sie diesen einen festen Platz.“ Dasselbe Prinzip lässt sich auf viele andere Gegenstände anwenden: Besteck, Kochlöffel, Teller, Tassen, Vasen, Handtaschen, Handtücher und Bettwäsche.

Wer nicht entsorgen kann, kann auf Flohmarkt oder im Internet verkaufen

Wer seine Sachen loswerden möchte, muss sie nicht unbedingt als Müll entsorgen. „Gerümpel ist oft nicht nur mit vielen Emotionen verbunden. Viele wollen etwas nicht wegwerfen, weil sie Geld dafür bezahlt haben“, sagt Šaponjiċ. Flohmärkte und Verkaufsplattformen im Internet können hier eine Lösung sein. Allerdings sollte man dabei nicht den Aufwand unterschätzen, sagt die Feng-Shui-Meisterin. Schließlich kann es Tage oder sogar Wochen dauern, bis sich ein Interessent meldet. „Bei allem Fokus auf das Geld sollten wir den Wert von Zeit nicht aus den Augen verlieren“, warnt Šaponjiċ.

Wem das zu aufwendig ist, dem empfiehlt Haag, sich an einen Service zu wenden, der gegen eine Provision Marken-Kleidung oder Elektronikgeräte im Internet verkauft. Die Bloggerin verschenkt aber auch gerne Sachen, insbesondere Möbel und Dekorationen. „Ich stelle Dinge gerne auf die Straße und freue mich, dass jemand sie adoptiert.“ Auch soziale Einrichtungen nehmen Spenden entgegen, die sie entweder direkt weitergeben oder für den guten Zweck verkaufen.

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Profi-Tipp: Kein neues Gerümpel anschaffen

Damit die Wohnung letztlich für lange Zeit entrümpelt bleibt, empfehlen die Expertinnen schlichtweg, sich kein neues Gerümpel mehr anzuschaffen. Leichter gesagt als getan, aber auch hier können schon kleine Kniffs einiges bewirken: „Verzichten Sie darauf, Give-aways von Ausstellungen und Messen, kleine Pröbchen aus Hotels und Veranstaltungsflyer nach Hause zu tragen“, rät Schilke.

Auch im Geschäft sollte man sich besser zweimal überlegen, ob man den Gegenstand wirklich braucht. Vielleicht indem man sich verdeutlicht, was man mit dem Geld alternativ noch anstellen könnte. (dpa/tmn)