Ernährung in den Wechseljahren: Das chinesische Prinzip der Mitte

„Die Mitte, die nach der Traditionellen Chinesischen Medizin Magen und Milz umfasst, ist unser energetisches Zentrum, unsere Kraftzentrale, die uns aus dem, was wir essen und trinken, Lebensenergie liefert“, sagt die Ernährungswissenschaftlerin Antonie Danz. In Übergangsphasen, wie es die Wechseljahre sind, aber auch die Pubertät oder die Schwangerschaft und die Stillzeit, werde die Mitte besonders beansprucht. „Unser innerer Kochtopf, eine Metapher für die Mitte, hat viel zu verdauen. Indem wir darauf achten, was wir essen, wann wir essen und wie das Essen zubereitet ist, können wir dafür sorgen, dass die Mitte gestärkt und nicht zusätzlich durch unsere Ernährung überfordert wird“ – so erklärt Danz die Grundlage für ihre Idee einer für die Wechseljahre und andere Zeiten besonderer Beanspruchung geeigneten Ernährung. „Eine gute Mitte sorgt dafür, dass wir Kraft haben, dass wir uns stabil fühlen, dass wir Ruhe und Gelassenheit empfinden, dass wir uns gut konzentrieren können.“

Gewichtsregulation in den Wechseljahren

„Mein wichtigster Rat ist: Hören Sie auf, Kalorien zu zählen“, sagt Danz, „sondern wählen Sie lieber Nahrungsmittel aus, die für Ihre Mitte einfach zu verdauen sind.“ Demnach sei alles, was gekocht ist, wesentlich einfacher zu verstoffwechseln als rohes Gemüse und Obst, Brot, andere Backwaren oder Joghurt.

„Vielen Frauen versuchen es mit Salat, ein bisschen Obst oder einem Quark am Abend, aber nach der Chinesischen Medizin ist das genau das Falsche.“ Der „innere Kochtopf“ arbeite am Abend nicht mehr so gut, erklärt die Ernährungswissenschaftlerin, da falle es dem Körper leichter, eine Suppe oder ein einfaches warmes Gericht mit Gemüse, Getreide und Hülsenfrüchten zu verdauen.

Die Bedeutung des Frühstücks

Das Frühstück sei „elementar“, erklärt Danz, denn am Morgen funktioniere der innere Kochtopf am besten. Besonders gut sei ein warmes Frühstück, etwa ein Porridge, bei dem man mit verschiedenen Getreidesorten, Obst oder Gemüse sehr gut variieren könne.

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Von

Susanne Rohlfing

Eine Frau hält schützend ihre Hände über einen eingezeichneten Darm Foto: Getty Images/The Image Bank RF

„Viele Frauen haben Angst, regelmäßig zu essen, einige haben gar keine festen Mahlzeiten mehr, sondern snacken sich durch den Tag hindurch“, berichtet Danz: „Aber damit nutzen sie die Zeit nicht, in der ihr Körper am besten verdauen kann, damit wird das System geschwächt.“ Es sei zudem sehr wichtig, zwischen den Mahlzeiten ausreichende Pausen zu lassen und nicht immer wieder eine Kleinigkeit zu sich zu nehmen.

Ernährungstricks bei Hitzewallungen und Schlafstörungen

Auf Nahrungsmittel, die zusätzlich Hitze und Unruhe befeuern, sollte nach Ansicht von Danz verzichtet werden. Dazu zählten: hochprozentiger Alkohol, etwa Schnaps, Cocktails, aber auch das Glas Rotwein am Abend. Außerdem Kaffee, schwarzer oder grüner Tee, stark salzhaltige Nahrungsmittel (etwa Käse oder Fertigprodukte). Hilfreich seien dagegen zum Beispiel: Hühnerbrühe, Hülsenfrüchte, Sojaprodukte, Ziegenmilchprodukte, Sesam, Leinsamen, Schwarzkümmelöl.

Die 14-Tage-Challenge

„Es geht um Selbstfürsorge“, sagt Danz: „Ich sollte nicht immer weiter funktionieren, sondern herausfinden, was mir guttut. Dazu zählt, dass ich mich vielleicht mal auf etwas Neues einlasse. Gerade, wenn die alten Methoden nicht funktionieren.“ Als Einstieg empfiehlt die Expertin, für zwei Wochen diese drei Tipps umzusetzen:

Women’s Health Day und Verlosung

Dr. Antonie Danz ist Referentin beim Women’s Health Day, dem Event für Frauengesundheit, am 27. April 2024 in Köln. Alle Infos und Tickets zur Veranstaltung unter womenshealthday.de. Wir verlosen einmal zwei Tickets zum Women’s Health Day und 5 Bücher: Antonie Danz | TCM-Ernährung für die Wechseljahre, Trias, 160 Seiten

Schreiben Sie bis Montag, 8. April, eine E-Mail mit dem Betreff „Wechseljahre“, Ihrem Namen, Adresse und Telefonnummer an folgende Adresse: magazin@tageszeitung.koeln. Die Gewinner werden benachrichtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.