XBB-Varianten haben in China eine neue Corona-Welle ausgelöst. Nun warnen Forscher vor Acrux, einer Rekombination aus zwei Omikron-Sublinien.
„Acrux“ besonders ansteckendNeue Covid-Variante auf dem Vormarsch – Corona-Welle in China
Knapp zwei Monate ist es her, dass Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach die Corona-Pandemie in Deutschland für beendet erklärt hat, ansteckend bleibt das Virus aber nach wie vor. Forscher warnen nun vor einer neuen und äußerst ansteckenden Variante. XBB.2.3 – auch Acrux genannt – hat laut dem indischen Mediziner Vipin Vashishta das Potenzial, die Variante Arcturus (XBB.1.16) als weitverbreitetste Variante abzulösen.
Corona-Variante Acrux ist besonders ansteckend
Der indische Experte, Forscher am Mangla Hospital and Research Center im indischen Bijnor und Mitglied der WHO-Vakzin-Gruppe, vermutet, dass die Sublinie die aktuell ansteckendste Corona-Variante Arcturus (XBB.1.16) ablösen könnte. „Die Variante ist wohl die schnellste des derzeit zirkulierenden XBB-Clans“, so Vashishta. Acrux ist eine Rekombination aus zwei Omikron-Sublinien und wurde das erste Mal vor rund einem halben Jahr in Indien nachgewiesen, dort steigt die Zahl der Infektionen mit XBB.2.3 seither rasant an.
In Deutschland spielt Acrux bislang noch keine Rolle. International sieht das anders aus. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat XBB.2.3 inzwischen zur besonderen Überwachung auf seine Beobachtungsliste genommen. Dort stehen eine ganze Reihe von XBB-Varianten.
Acrux und Co: XBB-Varianten lösen neue Corona-Welle in China aus
Dass Corona weltweit längst nicht der Vergangenheit angehört, verdeutlicht ein Blick nach China. Dort rollt aktuell mit vielen Millionen Infektionen pro Woche eine neue Corona-Welle durch das Land. Die Zahl der Ansteckungen steigt seit rund anderthalb Wochen stetig an.
Allein in Peking ist Covid-19 seit vier Wochen wieder das vorherrschende Virus unter allen Infektionskrankheiten, wie die Gesundheitskommission der Hauptstadt vor den Pfingsttagen mitteilte. Vorherrschend sei die XXB-Omikron-Variante, die sich schneller verbreite und leichter der Immunabwehr entkomme. Es gebe aber keine wesentlichen Veränderungen im Krankheitsverlauf. Wer im Winter infiziert gewesen sei, könne bei einer neuerlichen Ansteckung mit milderen Symptomen rechnen, meinten Experten in Staatsmedien.
Schulen in einigen Teilen Chinas wurden aufgefordert, wachsam zu sein und Vorbeugungsmaßnahmen zu ergreifen.
Der führende chinesische Epidemiologe Zhong Nanshan erwartet für Ende Juni mit rund 65 Millionen Neuinfektionen pro Woche den Höhepunkt der Welle. Der Anstieg sei „erwartet“. Er geht laut Staatsmedien von gegenwärtig rund 40 Millionen Infektionen wöchentlich aus. Experten wiesen auf die nachlassende Immunität nach der massiven Corona-Welle im Dezember und Januar hin, als sich nach vagen Schätzungen 80 bis 90 Prozent der 1,4 Milliarden Chinesen infiziert hatten. (pst mit dpa)