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Spielzeug nur durch ZufallFür was Play-Doh-Knete ursprünglich erfunden wurde

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Köln – „Mama, ich hab eine pinke Pizza geknetet – beiß' doch mal rein!“ Solche verführerischen Angebote bekommen Eltern jüngerer Kinder sozusagen täglich. Denn Knete steht bei fast allen Kleinen weit oben auf der Spielzeug-Hitliste. Mit Gabel, Teigrolle und Förmchen wird gematscht, geformt und moduliert.

Knet-Produkte und -Sorten gibt es viele. Manche Eltern stellen Knete sogar selbst her. Eine Marke aber hat sich international durchgesetzt: Play-Doh. Dabei ist die heute wohl bekannteste Knete ursprünglich für etwas ganz anderes erfunden worden. Sie war ein klassisches Haushaltsprodukt. Nämlich ein Tapeten-Reiniger.

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Kneten ist für viele kleine Kinder das Größte.

Der Kampf gegen Tapeten-Ruß

Warum man so etwas überhaupt brauchte? Anfang der 30er Jahre heizten viele Haushalte mit Kohle, was viel Ruß an den Wänden hinterließ – der nicht mit Wasser abwaschbar war. Deshalb entwickelte die damals strauchelnde Seifen-Firma Kutol eine zähe, teigartige Masse, die man zur Reinigung einfach über die Tapete rollen konnte. Ein Erfolgsprodukt der damaligen Zeit.

Das wurde jedoch schon bald überflüssig. Als Anfang der 50er Jahre immer mehr Haushalte anfingen, mit Öl oder Gas zu heizen, blieben die Wände sauber. Außerdem kauften immer mehr Leute Vinyl-Tapeten, die einfacher zu reinigen waren. Keine Chance mehr für ein Unternehmen, das ein unnötiges Produkt verkaufte.

Frau Zufall hatte zufällig eine Idee

Doch dann geschah ein Zufall – im wahrsten Sinne des Wortes. Die Schwägerin des damaligen Kutol-Firmenchefs Joseph McVicker, sie hieß tatsächlich Kay Zufall, leitete einen Kindergarten und war 1954 auf der Suche nach einem günstigen Werkstoff, um mit den Kindern Weihnachts-Dekorationen zu basteln. Kurzerhand griff sie zum Kutol-Tapetenreiniger und merkte, wie begeistert die Kids damit spielten.

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Das erzählte sie natürlich ihrem Schwager, der sofort eine Chance witterte und daraufhin beschloss, das Produkt leicht umzuwandeln und als Spiel-Knete neu zu erfinden. Aus der Reinigungsmasse wurden die Waschmittel-Anteile entfernt, die ursprünglich weiße Farbe wurde koloriert, außerdem noch ein angenehmer Mandelduft beigefügt.

1956 kam die Knete unter dem Namen „Play-Doh“ schließlich auf den Markt. Es ist zu vermuten, dass sie einfach nach ihrer besonderen Konsistenz benannt wurde und schlicht „Spiel-Teig“ heißen sollte („play“ = „spielen“ und „dough“ = „Teig“). Heute ist Play-Doh-Knete in über 80 Ländern erhältlich. Und lässt Eltern regelmäßig in den Genuss von blauen Brezeln und glitzernden Torten-Haufen kommen. (iwo)