Gertrud und ErnstWelche Vornamen ganz bestimmt nicht wiederkommen
Gertrud und Ernst schreiben sich heimlich über Snapchat, während sie im Mathe-Unterricht sitzen. An diesem Satz ist irgendetwas falsch, oder? Stimmt! Gertrud und Ernst heißen im Jahr 2016 wohl eher Maja und Finn. Namen wie Hedwig und Ernst sind tatsächlich vom Aussterben bedroht, wie Namensforscher warnen. Sie waren einmal sehr en vogue, doch sie werden wohl keine zweite Trendwelle mehr erleben – ganz im Gegensatz zu Anna und Paul.
Paul war zwischen 1880 und 1910 sehr beliebt
Es gibt Namen, die kommen immer wieder in Mode. Namensforschern zufolge war der Vorname Paul schon im Zeitraum 1880 bis 1910 unter den Top Ten der beliebtesten Vornamen. Auf Platz sechs, um genau zu sein und siehe da: 2015 liegt Paul auf Platz sieben. Als hätte sich in den letzten 100 Jahren überhaupt nichts geändert. Dabei wurde er in den fünfziger, sechziger und siebziger Jahren von Eltern seltener gewählt.
78 Millionen historische Geburtsurkunden ausgewertet
Die Daten gehen auf Ancestry.de zurück, eine kommerzielle Namensforschungsplattform, die nach eigenen Angaben 78 Millionen historische Geburtsurkunden ausgewertet hat. Das Unternehmen analsysierte demnach Dokumtene aus den Jahren 1550 bis 1945. Der Schwerpunkt lag dabei auf den Jahren 1880 bis 1910. Die Daten verglichen die Namensforscher dann mit den aktuellen Namensranglisten des Portals www.beliebte-vornamen.de.
Anna und Emma heute und vor hundert Jahren im Trend
Anna war gegen Ende des 19. Jahrhunderts unter den Mädchennamen die Nummer eins – im Jahr 2015 liegt Anna wieder auf Platz fünf. Ähnlich ist es mit Emma: Der Name ist damals (Rang sieben) wie heute (Platz zwei) beliebt. Als hätte sich in den letzten hundert Jahren nicht viel geändert.
Walter und Hedwig sind vom Aussterben bedroht
Vom Aussterben bedroht sind den Namensforschern zufolge dagegen einstige Trendnamen wie eben Ernst und Gertrud. Ernst, um 1900 noch auf Platz sieben, findet sich heute nicht einmal mehr in den Top 500. Ähnliches gelte für Walter, Erich, Rudolf, Eugen, Bernhard und Herbert. Gertrud (damals Platz neun) und Margarete (damals Platz drei) wurden von Eltern zwischen 1880 und 1910 auch sehr gerne ausgesucht – beide Namen tauchen in den Top 500 aktuell nicht mehr auf.
Das Ende von Hertha, Erna und Wilhelmine?
Auch Hertha, Erna, Barbara, Wilhelmine und Hedwig seien früher sehr beliebt gewesen. Heutzutage fänden sie „nahezu keine Beachtung mehr“, so die Ancestry-Forscher. Demnach könnten Musiker Herbert Grönemeyer, Moderatorin Barbara Schöneberger, Schauspieler Burghart Klaußner und Regisseurin Margarethe von Trotta die letzten Prominenten mit diesen Vornamen sein. Außenminister Frank-Walter Steinmeier hat gleich zwei Voramen, die in den Top 500 nicht mehr mitspielen. Schnee-Eule Hedwig aus den Harry-Potter-Büchern könnte ihrem aus der Mode gekommen Namen allerdings zu neuem Aufschwung verhelfen: als Vorname für Haustiere. (rer)