Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

Warnung in Timeline„Fast alle Konten gehackt“ – ist mein Facebook-Account bedroht?

Lesezeit 2 Minuten
Facebook_Identitätsdiebstahl

Betrüger kopieren Facebook-Profile und kapern ihre Kontaktliste.

Köln – Ein Statusbeitrag macht derzeit bei Facebook die Runde, in dem vor Konten gewarnt wird, die von betrügern übernommen wurden. „Fast alle Facebook-Konten wurden oder werden im Moment gehackt“, heißt es dort. Das Profilbild und der Name des Nutzers würden dazu verwendet, ein neues Konto bei Facebook zu eröffnen und dann nach und nach die Freundesliste zu übernehmen.

„Sie versuchen, euer Leben zu ruinieren!“, heißt es in dem Statusbeitrag. Und „diese Piraten können in eurem Namen schreiben, was immer sie wollen!!“ Übertriebene Panikmache oder ernstzunehmende Gefahr – wie viel Wahrheit steckt in dieser Warnung?

Betrugsmasche: Profil wird kopiert und die Kontaktliste gekapert

Was im den Post beschrieben wird, nennt sich Identitätsdiebstahl und ist schon lange eine bekannte und verbreitete Betrugsmasche in den sozialen Netzwerken. Die Betrüger erschaffen ein neues Profil, das das Profil des Betroffenen bestmöglich nachstellt – mitsamt Namen und Fotos. Mit dem neuen Account schicken die Betrüger dann Freundschaftsanfragen an die gesamte Freundesliste des übernommenen Profils und lassen es so aussehen, als hätte die echte Person es erstellt.

Die erbeuteten Freunde können dann leicht Opfer von anderen Betrugsmaschen werden, denn sie vertrauen dem falschen Profil und geben ihm eher Informationen preis als einem Unbekannten. Beispielsweise versuchen die Betrüger, an die Handynummern der neuen Kontakte zu kommen. Außerdem können sie nun wiederum sehr leicht auch ihre Profile kopieren und ihre Kontaktlisten kapern.

Identitätsdiebstahl: Das können Sie dagegen tun

Auch die österreichische Faktencheck-Seite „Mimikama“ hat die Facebook-Warnung geprüft und klärt noch einmal über Identitätsdiebstahl auf. Die Warnung sei zwar durchaus ernstzunehmen, 1:1-kopierte Facebook-Profile gebe es schon sehr lange. Doch die Behauptung, dass „fast alle“ Facebook-Konten bereits betroffen seien, stimme so nicht. Und auch von „hacken“ könne hier nicht die Rede sein, denn es werden ja nicht die tatsächlichen Konten übernommen, sondern Kopien von ihnen erstellt.

Das könnte Sie auch interessieren:

Um sich vor Identitätsdiebstahl zu schützen, rät „Mimikama“ unter anderem dazu, das Profil nur für Freunde sichtbar zu machen, die eigene Freundesliste zu verbergen und keine Beiträge öffentlich zu posten. Wird ein Nutzer selbst oder seine Freunde auf eine Kopie des Profils aufmerksam, sollte er das falsche Facebook-Konto sofort melden. Auch bei den Beratungsstellen der Verbraucherzentralen können Betroffene Hilfe suchen. (bbm)