Eine Entscheidung treffen die Fraktionen zu einem späteren Zeitpunkt, denn noch ist nicht klar, ob das Grundstück bebaut werden kann.
MasterplanungPolitiker favorisieren Neubau des Pulheimer Schulzentrum nahe dem Sportzentrum
Ein Beschluss war noch nicht erforderlich. Die Fraktionen im Schulausschuss sollten die Erläuterungen der Stadtverwaltung zum Tagesordnung „Masterplanung – Schulzentrum Pulheim“ am Dienstagabend zunächst zur Kenntnis nehmen. Das taten sie auch, da sie angesichts der Fülle an Informationen, die erst am Freitag gekommen seien, Beratungsbedarf hätten, so Elisabeth Rehmann (CDU). Es sei schließlich das größte Projekt, das die Stadt jemals angefasst habe.
Allerdings ließen die Fraktionen in ihren Wortbeiträgen deutlich erkennen, welche der beiden Varianten sie favorisieren. Sie sprachen sich dafür aus, das Schulzentrum Pulheim mit dem Geschwister-Scholl-Gymnasium (GSG) und der Marion-Dönhoff-Realschule (MDR) auf dem Grundstück „Im Winterloch“ (Reiherwiese) neu zu bauen statt die Gebäude zu sanieren. Gemeint ist die Fläche gegenüber dem Hallenbad an der Straße „Zur offenen Tür“.
Archäologen müssen das Gelände in Pulheim untersuchen
Auch die Schülervertretung und Elternvertreter befürworten die Neubauvariante. Den Neubau der Schulen haben Markus Kilian und Fabiana Ledda vom Planungsbüro v-architekten in Köln in einem nicht öffentlichen Workshop am 26. Februar ausführlich erläutert. Das Büro ist mit Pulheims Schullandschaft vertraut. Es hat im Auftrag der Stadt die Masterplanung Schulen ausgearbeitet, Markus Kilian und Fabiana Ledda haben sie im November vorgestellt.
Dass die Fraktionen zu einem Neubau tendieren, ist wohl ganz nach dem Geschmack der FDP. Sie hatte ihn vor Jahren ins Gespräch gebracht. Ein Grundstück gab es damals aber nicht. Das ist nun anders: Die Stadt hat die Reiherwiese im vergangenen Jahr gekauft. Nun muss ein Fachunternehmen in ihrem Auftrag überprüfen, ob dort Bodendenkmäler liegen. Die Ausschreibung soll bis Juni erfolgt sein. Zuvor muss der Kampfmittelräumdienst die Fläche untersuchen.
Dr. Phil Friedrichsmeier (FDP) preschte im Schulausschuss vor. Er listete im Eiltempo die 13 Punkte auf, die für einen Neubau sprechen. Es sind unter anderem die Preiskalkulation, der Zeitplan, Unwägbarkeiten bei einer Sanierung, energetische Standards, die Betriebskosten, die Umsetzbarkeit pädagogischer Konzepte und der Schulbaurichtlinie, die Verzahnung mit den Sportanlagen und die Meinungen der Schulleitungen, die für einen Neubau sprechen.
Es sei ihm wichtig, dass die Fraktionen in ihrem Abwägungsprozess dies berücksichtigten, sagte Beigeordneter Jens Batist: „Wir können nicht abschätzen, mit welchem Ergebnis die archäologischen Untersuchungen durchgeführt werden.“ Es sei durchaus denkbar, dass Teile des Grundstücks oder im schlimmsten Fall das ganze Grundstück nicht bebaut werden könnten.
Wie die Bestandsgebäude im Falle eines Neubaus an anderer Stelle genutzt würden, könne er noch nicht sagen. Zu bedenken sei auch, dass die Reiherwiese als Standort für eine Senioreneinrichtung, ein Feuerwehrhaus oder eine Kita dann nicht mehr zur Verfügung stünde, betonte der Beigeordnete.