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Zahlreiche VerstößeIm geschützten Wald bei Pulheim-Dansweiler wird jetzt kontrolliert

Lesezeit 3 Minuten
Eine Gruppe aus drei Männern und zwei Frauen, zwei Personen in gelben Warnwesten, schauen im Wald auf eine Karte.

Die Regeln im Wald erklärten Uwe Zaar (l.) sowie Leonard Neumann und Sabine Müller von der Kreisverwaltung den Spaziergängern.

Bei der zweiten Kontrollaktion in diesem Jahr ging es den Behörden wieder vorrangig um Aufklärung. Es wurden aber auch Verwarnungen erteilt.

„Das ist ja mal eine richtig gute Aktion“, freute sich Holger Dietrich aus Köln-Heimersdorf über die vielen Kontrolleure, die sich am Samstagvormittag auf dem Wanderparkplatz Dansweiler trafen. Darunter waren Vertreter der Ordnungsämter aus Pulheim, Frechen, Bergheim und der Kreisbehörde, aber auch Mitarbeiter der Forstbehörde, der Unteren Naturschutzbehörde und Umweltdezernent Uwe Zaar.

„Schon seit der Corona-Pandemie mussten wir feststellen, dass es viele Verstöße gegen den Naturschutz gibt“, erklärte Zaar die zweite großangelegte Kontroll- und Aufklärungskampagne in diesem Jahr. Im Juni ging es den Behörden ausschließlich um Aufklärung, diesmal hatten die Kontrolleure auch ausreichend Vordrucke dabei, um Verwarnungs- und Bußgelder zu verhängen.

Die meisten Spaziergänger in Dansweiler zeigten Verständnis

Doch in erster Linie gab es auch am Samstag freundliche Aufklärungsgespräche. „Die Kontrolleure waren sogar sehr freundlich“, erzählte Susanne Schwarzenberg aus Köln. Abseits der Hauptwege sei sie von ihnen angesprochen worden; sie habe nicht gewusst, dass sie dort nicht entlang gehen dürfe.

Zaar zeigte ihr und ihrem Begleiter Heiner Salmen die Karte mit dem Wegenetz und die vom Kreis herausgegebene Broschüre, in der die Regeln erklärt werden. „Beim Naturschutz geht es um die Bewahrung der natürlichen Lebensräume für Pflanzen- und Tierarten sowie der natürlichen Ressourcen“, erklärte Zaar. Der Wald dürfe zur Erholung genutzt werden.

Ranger hören viele Klagen von Waldbesuchern

„Nicht die Nutzung des Waldes soll verboten werden, uns geht es um die Wertschätzung des Allgemeinguts“, betonte er. Dafür zeigten Schwarzenberg und ihr Begleiter Heiner Salmen Verständnis. Auch die Waldbesucherin Tanja Nelius aus Köln-Wahn fand die Kontrollaktion richtig. Seit zwölf Jahren kommt sie mit Hund fast jeden Samstag in den Altwald bei Pulheim.

„Ich habe hier schon viel erlebt“, merkte sie an. Immer wieder wundere sie sich über die Biker, die mit hoher Geschwindigkeit quer durch den Wald fahren. Abgesehen vom Verstoß gegen den Naturschutz sei das für die Biker, aber auch für Hunde und Spaziergänger nicht ungefährlich.

Eine Gruppe von Spaziergängern führen Hunde an der Leine durch den Wald.

Ordnungsgemäß an der Leine führen die Hundefreunde aus Köln und Umgebung, die sich jeden Samstag im Wald bei Dansweiler treffen, ihre Vierbeiner.

Die Behörden warben bei der Kontrolle für ein rücksichtsvolles Miteinander. Wie der zuständige Ranger Jonathan Mann berichtete, liege diesbezüglich vieles im Argen. „Das Verhalten der Waldbesuchenden ist sehr durchwachsen“, sagte er. Etliche Spaziergänger beschwerten sich über rücksichtslose Biker. Hunde seien oft nicht angeleint, und viele Besucher seien mit Hunden oder auf Rädern abseits der Wege unterwegs, wo speziell im Altwald bei Pulheim in den vergangenen Jahren etliche illegale Trampelpfade und Pisten angelegt worden seien.

Auch bereits gesperrte Pfade würden immer wieder aufgemacht und Schilder abgerissen. Am Samstag wurde deutlich, wie wichtig Aufklärung und Kontrollen sind. So gab es allein in einem der Kontrollbereiche innerhalb von 30 Minuten drei Verstöße. Mal war der Hund nicht angeleint, mal Biker und Fußgänger auf verbotenen Pfaden unterwegs.

Insgesamt wurden während der zweistündigen Kontrollaktion laut Zaar 14 Verwarnungen ausgesprochen. In einem Fall half auch freundliche Ansprache nicht, da mussten die Kontrolleure ein Bußgeld verhängen, weil ein Mann abseits der Wege ging und seinen Hund nicht anleinen wollte.


Das sind die Regeln im Wald

An die Leine gehören Hunde im geschützten Wald bei Dansweiler.

Spaziergänger und Biker dürfen die ausgebauten Wege nicht verlassen.

Für Reiter gibt es spezielle Wege.

Müll und auch Hundekot dürfen nicht im Wald zurückgelassen werden.

Pflanzen dürfen nicht abgerissen oder niedergetreten, die Tiere des Waldes nicht gestört werden.

Grillen, offenes Feuer und Zelten sind untersagt.