Wie ist das, wenn man sich gar nicht vorstellen kann, wie es weitergehen soll? Wenn alle Hoffnung gestorben ist und man trotzdem aushalten muss? Blicken wir einmal auf die Ostergeschichte.
Wort zum SonntagFrohe Ostern!
Hingerichtet. Unschuldig. Tot. All unsere Hoffnung gestorben.
Das ist der Blick am Morgen des Karsamstags auf das, was gestern war. „Heute fällt aus wegen gestern!“ Den Spruch hätten sich die Menschen, die Jesus nahegestanden, die ihn geliebt haben, heute vielleicht gern an die Haustüre gehängt, mit dem Wunsch, in Ruhe gelassen zu werden, niemandem hören, nichts sehen zu müssen. Trauer und Verzweiflung über das Geschehene nehmen allen Raum ein. Platz für Hoffnung war da nicht mehr.
Damals mussten sie aushalten, weil sie sich nicht vorstellen konnten, wie es weitergehen soll.
Aushalten – das, was uns heute schwerfällt. Wir hören es doch schon, das leise Halleluja, das sich Bahn bricht und morgen durch die Welt als Lied des Lebens erschallt. Und wir sehen es schon, das Licht, das sich aus den Ritzen zwischen Grabstein und Höhle zwängt, bevor es morgen die ganze Welt mit seinem Glanz des Lebens flutet.
Drei Tage sind es, in die Gott all das hineinlegt, was wir in unserem Leben oft über viele Wochen, Monate und Jahre hinweg erleben und spüren: das Spannungsfeld zwischen Tod und Leben, zwischen Schwere und Leichtigkeit, zwischen Verzweiflung und Hoffnung. Und am Ende dieser Tage lässt Gott das Leben stehen – für uns – und lädt uns ein, das Halleluja zu singen und die Herzen mit Licht fluten zu lassen; und auszuhalten, weil Gottes Liebe zu den Menschen ein guter Grund zur Hoffnung ist. Denn der Herr ist auferstanden. Er ist wahrhaftig auferstanden.
Frohe Ostern!