„Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe!“, so hat es der Apostel einmal formuliert. Kerstin Herrenbrück, Pfarrerin der Evangelischen Kirchengemeinde Köln-Höhenhaus, spricht das Wort zum Sonntag.
Wort zum SonntagEin Plädoyer für Liebe, Wunder und heilige Momente
Ich wünsche allen ein wundervolles neues Jahr! Und das meine ich im wahrsten Sinne des Wortes. Voller Wunder möge es sein, denn zu Beginn dieses Jahres habe ich wie selten zuvor das Gefühl, dass es Wunder braucht für unsere Welt.
Die Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten eskalieren immer weiter. Die Angst vor Terror ist so nah gekommen wie lange nicht mehr. Erdbeben, Tsunami, Eiseskälte, zerstörerische Wasserfluten und Regenströme zeigen uns eindrücklich, wie verletzlich die Schöpfung ist – und mit ihr auch wir. Menschen kämpfen um ihr Leben, bangen um ihre Sicherheit, ringen um Perspektiven. Dabei ist das Jahr noch nicht einmal eine Woche alt.
Ja, ich glaube wirklich, wir brauchen Wunder. Ich denke dabei nicht an Zaubertricks, nicht an wilden Hokuspokus. Die Wunder, die ich meine, das sind heilige Momente, in denen der Himmel die Erde berührt, so wie in der Heiligen Nacht: Glanz und Gloria, die von der Gegenwart Gottes erzählen; ein strahlendes Licht, das die Nacht erhellt für jene, die am wenigsten damit rechnen. So wie ein strahlender Stern, der den Menschen zum Wegweiser wird Richtung Hoffnung, Gerechtigkeit und Frieden.
Das größte Wunderwerk, das ist Gottes Liebe, davon bin ich überzeugt – und wir, wir sind aufgerufen, Gottes Wunderwerkerinnen und Wunderwerker zu sein. „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe!“, so hat es der Apostel einmal formuliert.
Für das Jahr 2024 ist dieser Satz aus dem Neuen, dem zweiten Testament zur Losung geworden. Es ist die Einladung an uns alle, uns zu öffnen für das Wunderwerk der Liebe Gottes – für heilige Momente, in denen Gott für Menschen spürbar wird. Wo wir dem Stern folgen, und der Liebe Gottes Raum und Zeit in unserem Leben geben, da werden Wunder geschehen – vielleicht nur im Kleinen und doch so groß.