Nur einen Tag nach einem ATACMS-Schlag in Russland folgt der nächste Angriff, diesmal kamen britische Storm Shadow-Raketen zum Einsatz.
Massive Attacke in KurskUkraine greift Ziel in Russland erstmals mit Storm Shadow an
Die Ukraine hat nur einen Tag nach dem ersten Angriff mit US-Raketen auf Ziele in Russland erneut mit westlichen Waffen ein Ziel in der russischen Grenzregion attackiert. Darauf deuten sowohl Berichte aus der Ukraine als auch von der britischen Zeitung „Guardian“ hin.
Demnach sollen bei einem „massiven Angriff“ bis zu zwölf britische Storm-Shadow-Marschflugkörper zum Einsatz gekommen sein. Das Ziel sei eine Kommunikationszentrale der russischen Armee nahe der Stadt Kursk in der gleichnamigen russischen Grenzregion gewesen. Über Schäden wurde zunächst nichts bekannt.
„Guardian“: Ukraine setzt Storm-Shadow-Raketen in Kursk ein
Laut „Guardian“ wollte ein britischer Regierungssprecher die Verwendung von Storm-Shadow-Raketen weder dementieren noch bestätigten, zu Einsatzdetails nehme man grundsätzlich keine Stellung, hieß es aus der Downing Street.
Die Zeitung geht jedoch auf Grundlage der Angaben „mehrerer anderer Quellen“ davon aus, „dass Storm Shadow verwendet wurden“, heißt es in dem Bericht des „Guardian“. Auch „Bloomberg“ berichtete vom Einsatz der britischen Marschflugkörper und bezog sich dabei auf die Angaben eines nicht namentlich genannten „westlichen Beamten“.
Russische Videos sollen massiven Raketenangriff auf Kursk zeigen
In russischen Telegram-Kanälen kursierten am Mittwoch Aufnahmen, die sowohl den Angriff auf Kursk als auch Trümmerteile von Storm-Shadow-Marschflugkörpern zeigen sollen. In einer der Aufnahmen sind die Geschosse über der Stadt vor allem zu hören, begleitet von erstaunten russischen Stimmen. Unabhängig überprüfen lassen sich die Aufnahmen derzeit allerdings nicht.
Der Angriff mit den britischen Marschflugkörpern erfolgte einen Tag, nachdem die Ukraine mit von den USA gelieferten ATACMS-Raketen Ziele in der Region Brjansk angegriffen hatte.
Storm-Shadow-Attacke folgt auf ATACMS-Schlag in Brjansk
Die Angriffe sollen vor allem die nordkoreanischen Truppen in der Region sowie die Infrastruktur treffen, die für von Moskau geplante Großoffensive gegen den ukrainischen Einmarsch in der Region genutzt werden könnte, berichtete der „Guardian“ unter Bezug auf westliche Quellen weiter.
Moskau hat unterdessen davor gewarnt, dass der Einsatz von Raketen aus US-amerikanischer und britischer Produktion innerhalb der russischen Grenzen einem direkten Konflikt zwischen der Nato und Moskau gleichkäme.
Wladimir Putin ändert Atomdoktrin – Drohungen aus Moskau
Auch die russische Atomdoktrin wurde zu Wochenbeginn vom Kreml angepasst, sodass Nuklearwaffen bereits vor einer existenziellen Bedrohung des Landes zum Einsatz gebracht werden könnten.
Diesen Schritt hatte Moskau allerdings bereits seit Wochen geplant. Anlässlich der westlichen Freigabe für den Einsatz von ATACMS- und Storm-Shadow-Raketen hatte Präsident Wladimir Putin die neue Doktrin jedoch am Dienstag schließlich in Kraft gesetzt.
Der ehemalige russische Präsident Dmitri Medwedew drohte kurz darauf dem Westen mit der Gefahr des „dritten Weltkrieges“, da Russland auf Angriffe wie jene mit ATACMS- oder Storm-Shadow-Raketen gemäß Doktrin mit Atomschlägen reagieren dürfte. Westliche Regierungen zeigten sich unbeeindruckt von den russischen Drohungen. (das)