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Russische Panzer im NachteilUkraine verliert bei Gegenoffensive bisher kaum Leopard-2-Panzer

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A Leopard 2 tank is seen in action during a visit of German Defense Minister Boris Pistorius at the Bundeswehr tank battalion 203 at the Field Marshal Rommel Barracks in Augustdorf, Germany, Wednesday, Feb. 1, 2023. After the government's decision to deliver fourteen Leopard 2 tanks to Ukraine, the capabilities of the Leopard 2A6 main battle tank are shown at a presentation in Augustdorf. (AP Photo/Martin Meissner)

Ein Leopard 2A6 bei einer Bundeswehr-Übung in Augustdorf im Februar 2023. Deutschland hat Leopard-2-Kampfpanzer an die Ukraine geliefert. (Archivbild)

71 Leopard-2 hat die Ukraine bisher erhalten – „Forbes“ hat analysiert, wie viele der Panzer bisher von Russland zerstört werden konnten.

Seit Beginn der nun 13 Wochen andauernden ukrainischen Gegenoffensive im Krieg gegen die russischen Invasoren haben die ukrainischen Streitkräfte lediglich fünf der 71 bisher von Unterstützern gelieferten Leopard-2-Kampfpanzer aus deutscher Produktion verloren, das ist das Ergebnis einer Analyse des US-Wirtschaftsmagazins „Forbes“.

Mindestens zehn der Kampfpanzer seien beschädigt worden, könnten aber nach einer Reparatur in Polen oder Deutschland wieder an die Front zurückkehren, heißt es weiter in dem Bericht. Auch habe sich die dreiköpfige Besatzung „in nahezu allen Fällen“ retten können, bevor die angegriffenen Leopard-Panzer Feuer gefangen hätten oder explodiert seien.

Ukraine zufrieden mit Leopard-2-Panzern: „Man kann kein Menschenleben reparieren“

„Selbst die am schwersten beschädigte Ausrüstung wird geborgen und zur Reparatur gebracht“, zitierte „Forbes“ den ukrainischen Soldaten Olexandr Solonko. „Man kann ein Stück Metall ersetzen, auch wenn es teuer ist, aber man kann kein Menschenleben reparieren.“

Um sich gegen den völkerrechtswidrigen Angriff Russlands zur Wehr setzen zu können, hat die Ukraine Leopard-2-Panzer verschiedener Modellreihen aus Deutschland, Dänemark, Kanada, Norwegen, Polen, Portugal, Spanien, Schweden und den Niederlanden erhalten.

Leopard 2 mit Vorteilen gegenüber russischem T-72-Panzer

Der Vorteil der Leopard-2-Panzer gegenüber russischen T-72-Panzern bestehe vor allem in der Bauweise, analysiert „Forbes“. Bei den russischen Panzern werde die Munition anders als bei jenen aus deutscher Bauart unter dem Gefechtsturm des Panzers gelagert. Das habe mitunter „katastrophale“ Folgen, wenn die gelagerte Munition Feuer fange. Dann schleudere die Explosion „den Turm – und die drei Besatzungsmitglieder – in den Himmel“.

In der Ukraine scheint man deshalb zufrieden mit der Leistung der „Leoparden“ zu sein. „Langfristig ist es unmöglich, Verluste vollständig zu vermeiden“, sagte Solonko. Panzer dienten nun einmal „einem bestimmten Zweck, der Risiken birgt“, zitierte das US-Magazin den ukrainischen Soldaten weiter.

Ukrainische Gegenoffensive: Mehr als 50 einsatzbereite Leopard-2-Kampfpanzer

Derzeit verfügt die Ukraine der Analyse zufolge abzüglich der fünf Totalverluste und den derzeit in Reparatur befindlichen Panzern über mehr als 50 einsatzbereite Leopard-2. Anfang 2024 rechnet man in Kiew demnach mit einer weiteren Lieferung von 14 Leopard 2A4. Auch die USA wollen die Ukraine mit Kampfpanzern versorgen.

Zuletzt hatte Kiew Fortschritte bei der Gegenoffensive gemeldet. So habe am Montag das Dorf Robotyne befreit werden können. Am Dienstag seien ukrainische Streitkräfte dann in der teils von Russland besetzten Region Saporischschja tiefer in Richtung der russischen Verteidigungslinien vorgedrungen, sagte ein Armeesprecher. (das)