Tino Chrupalla und Beatrix von Storch reisen in die USA. Dort sorgt Donald Trumps neues Portrait unterdessen für spitze Kommentare.
„Das Gesicht eines Verbrechers“AfD-Spitze reist zur Amtseinführung – Wirbel um offizielles Trump-Portrait
Seit Wochen bekommt die AfD im Wahlkampf große Unterstützung aus dem Ausland. Zuletzt lobte der russische Außenminister Sergej Lawrow die Partei, zuvor hatte Elon Musk, Techmilliardär und Berater des designierten US-Präsidenten Donald Trump, immer wieder die rechtspopulistische Partei als einzige Rettung für Deutschland angepriesen.
Musk hatte sich dann sogar zu einem Live-Talk auf seiner Plattform X mit AfD-Chefin Alice Weidel getroffen, die dort absurde Behauptungen über Adolf Hitler verbreiten durfte. Auch Trumps Vizepräsident J.D. Vance äußerte sich zwischenzeitlich positiv zur AfD, nur der künftige Präsident selbst kommentierte den deutschen Wahlkampf bisher nicht.
AfD bei Donald Trump: Chrupalla und von Storch reisen in USA
Nun hat sich Trump indirekt aber offenbar doch positioniert. Wie die AfD-Bundestagsfraktion mitteilte, werden Parteichef Tino Chrupalla und die stellvertretende Fraktionschefin Beatrix von Storch am Montag bei Trumps Amtseinführung in Washington dabei sein.
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Andere deutsche Parteien sind gar nicht oder nur spärlich vertreten. So reist für die Union Außenpolitiker Jürgen Hardt (CDU) an. Aus der rot-grünen Bundesregierung ist weiterhin niemand zu der Zeremonie eingeladen.
Europas Rechte zahlreich bei Trumps Amtseinführung vertreten
Aus anderen europäischen Ländern haben sich ebenfalls vorrangig Vertreter von Rechtsparteien angekündigt, etwa Nigel Farage (Großbritannien), Giorgia Meloni (Italien) oder die Rechtsextremen Éric Zemmour und Sarah Knafo aus Frankreich. Berichten zufolge soll auch Marion Maréchal nach Washington reisen, die Nichte der rechtsnationalen Marine Le Pen.
Er folge einer Einladung aus Kreisen der US-Republikaner, sagte Chrupalla. „Diese Präsidentschaft wird die Welt nachhaltig verändern.“ Man stehe mit Kanzlerkandidatin Alice Weidel bereit, ein starker Partner auf dem Kontinent Europa zu sein. „Deutschland muss gute und friedliche Beziehungen zu allen Ländern unterhalten.“
Beatrix von Storch berichtet von Einladung von Repulikanern
Auch von Storch sagte, sie habe eine Einladung bekommen. „Das schlägt man nicht aus.“ Sie stehe schon seit längerer Zeit mit Teilen des Trump-Teams in Kontakt, erklärte die AfD-Politikerin. Offen blieb, ob es im Rahmen der USA-Reise zu Treffen mit Trump, Vance oder Musk kommen wird.
Die von der AfD zur Kanzlerkandidatin bestimmte Co-Parteichefin Chrupallas, Alice Weidel, wird an der Amtseinführung derweil nicht teilnehmen. Ihr Sprecher verwies auf die dichte Terminlage im Bundestagswahlkampf.
Alice Weidel trotz Gespräch mit Elon Musk nicht dabei
Zuletzt hatte Musk Weidel mit dem Gespräch bei X über Deutschland hinaus zu einem großen Bekanntheitsgrad verholfen. Das Gespräch war der Höhepunkt einer groß angelegten pro-AfD-Aktion, die der Unternehmer und Trump-Vertraute kurz vor Weihnachten gestartet und mit der er viel Unruhe in den Bundestagswahlkampf gebracht hatte.
Trump hat sich bisher nicht zu seiner Einladungspolitik geäußert. Der designierte US-Präsident sorgte wenige Tage vor der Zeremonie jedoch mit seinem offiziellen Amtseinführungsportrait für Wirbel. Die Aufnahme, die am Donnerstag öffentlich geworden ist, weist deutliche Ähnlichkeiten zum berüchtigten Polizeifoto, das von Trump nach seiner kurzzeitigen Festnahme im August 2023 angefertigt worden war.
Amtseinführung: Donald Trumps offizielles Portrait sorgt für Wirbel
Trump scheint die trotzige Mimik von dem in den USA als „Mug Shot“ („Fahnungsfoto“) bekannten Bild nun nachzuahmen und präsentiert sich mit hochgezogener Augenbraue und fest geschlossenem Mund.
Trump-Fotograf Daniel Torok hatte das Bild am Donnerstag auf der Plattform X veröffentlicht. „Wir treten in das goldene Zeitalter Amerikas ein!“, schrieb der Fotograf zu der Aufnahme. Auch ein Portrait des designierten Vizepräsidenten Vance wurde von Torok veröffentlicht.
Große Ähnlichkeiten zu Polizeifoto von Donald Trump
Der berühmte „Mug Shot“ von Trump war 2023 um die Welt gegangen – und bekam nun durch das neue offizielle Portrait noch einmal große Aufmerksamkeit in den USA. „Trumps offizielles Antrittsporträt weist frappierende Ähnlichkeit mit seinem Fahndungsfoto auf“, titelte etwa die „New York Post“.
Auch in den sozialen Netzwerken wurde das Foto ausgiebig diskutiert – und diente auch für die ein oder andere Spitze gegen den designierten Präsidenten, der wenige Tage vor seinem Amtsantritt in New York wegen illegale Schweigegeldzahlungen verurteilt worden ist.
Häme für Trump-Foto nach Verurteilung in New York
„Es ist das Gesicht eines verurteilten Verbrechers, eines nachweislichen Sexualstraftäters, eines nachweislichen Betrügers und von jemand, dem Sie überhaupt nicht wichtig sind“, schrieb etwa ein demokratischer Influencer bei X und erreichte damit eine große Reichweite.
Im Trump-Lager herrschte unterdessen offenbar Zufriedenheit mit dem neuen Foto. Präsidentensohn Donald Trump Jr. verbreitet die Aufnahme auf seinem Instagram-Kanal – und bekam dafür mehr als 300.000 Likes. (mit dpa)