Nahost-NewsblogIsrael: Ranghohes Mitglied von Islamischem Dschihad bei Angriff auf Gaza-Schule getötet

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dpatopbilder - SCREENSHOT - 10.08.2024, Palästinensische Gebiete, Gaza: In diesem Bild, das aus einem Video stammt, inspizieren Menschen die Ruine als Vertriebenen-Unterkunft genutzte Schule, die von einem israelischen Luftangriff getroffen wurde.  Nach Angaben der israelischen Armee nutzte die Hamas das angegriffene Gebäude als eine Kommandozentrale und als Versteck.  (Bestmögliche Qualität) Foto: Uncredited/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Gaza: In diesem Bild, das aus einem Video stammt, inspizieren Menschen die Ruine als Vertriebenen-Unterkunft genutzte Schule, die von einem israelischen Luftangriff getroffen wurde.

Nach dem Terror-Angriff der Hamas auf Israel ist die Lage in Nahost eskaliert. Die Entwicklungen in Israel, Gaza und dem Iran im Newsblog.

Am 7. Oktober 2023 überfielen Terroristen der Hamas Israel. Sie richteten ein beispielloses Blutbad an und nahmen zahlreiche Geiseln. Israel antwortete mit einem Krieg im Gazastreifen. Inzwischen ist die humanitäre Lage dort katastrophal, Israels Vorgehen steht international in der Kritik. 

Die laufenden Entwicklungen in unserem Newsblog.


Sonntag, 11. August

Alles zum Thema Nahostkonflikt

+++ Armee: Ranghohes Mitglied von Islamischem Dschihad bei Angriff auf Schule in Gaza getötet +++

Die israelische Arme hat bei ihrem jüngsten Angriff auf ein Schulgebäude im Gazastreifen eigenen Angaben zufolge mit „hoher Wahrscheinlichkeit“ einen ranghohen Kommandeur der militanten Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad getötet. Es bestehe eine „hohe Wahrscheinlichkeit“, dass Aschraf Juda in der „militärischen Kommandozentrale“ zugegen gewesen sei, die in dem Angriffsziel eingerichtet worden sei, teilte die Armee in einer am späten Samstagabend veröffentlichen Erklärung mit. Aschraf Juda sei ein führendes Mitglied des Islamischen Dschihad. Ob er bei dem Angriff in der Al-Tabien-Schule getötet wurde, sei jedoch nicht sicher.

Zuvor hatte die israelische Armee mitgeteilt, dass bei dem „präzisen Treffer“ in dem Schulgebäude in der Stadt Gaza „mindestens 19 Terroristen von Hamas und Islamischem Dschihad“ getötet worden seien. Nach Angaben der Zivilschutzbehörde im Gazastreifen wurden bei dem Raketenangriff am Samstagmorgen 93 Menschen getötet und Dutzende weitere verletzt. 

Israel wirft der Hamas seit Beginn des Krieges im Gazastreifen vor, Schulen, Krankenhäuser und andere zivile Einrichtungen für militärische Zwecke zu nutzen, und Zivilisten als Schutzschilde zu missbrauchen. Die Hamas streitet dies ab.

Samstag, 10. August

+++ Israel: Bei Angriff auf Schule mindestens 19 militante Palästinenser getötet +++

Die israelische Arme hat bei ihrem jüngsten Angriff auf eine Schule im Gazastreifen eigenen Angaben zufolge mindestens 19 Kämpfer der Hamas und des Islamischen Dschihad getötet. Nach einer Untersuchung durch die Geheimdienste könne bestätigt werden, dass bei dem Angriff auf die Al-Tabien-Schule in der Stadt Gaza „mindestens 19 Terroristen von Hamas und Islamischem Dschihad eliminiert wurden“, erklärte die Armee in einer Mitteilung. Dazu veröffentlichte sie die Namen und Fotos der angeblich getöteten islamistischen Kämpfer.

Nach Angaben der Zivilschutzbehörde im Gazastreifen wurden bei dem Raketenangriff am Samstagmorgen 93 Menschen getötet und Dutzende weitere verletzt. Der Angriff sei während des Morgengebets erfolgt. Unter den Toten seien elf Kinder und sechs Frauen.

+++ USA: Kritik von Israels Finanzminister an Gaza-Deal „absurd“ +++

Stellungnahmen wie die von Smotrich seien „ungeheuerlich und absurd“, sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates der USA, John Kirby. Aussagen wie diese seien nicht nur in der Sache falsch, sondern gefährdeten auch das Leben der Geiseln und liefen Israels eigenem Sicherheitsinteresse zuwider. US-Präsident Biden werde „nicht zulassen, dass Extremisten die Dinge aus dem Ruder laufen lassen, einschließlich Extremisten in Israel, die diese irrwitzigen Anschuldigungen gegen den Deal erheben“.

Smotrich schlage im Wesentlichen vor, dass der Krieg ohne Pause und ohne Rücksicht auf das Leben der Geiseln fortgesetzt werden sollte, sagte Kirby. „Seine Argumente sind völlig falsch. Sie führen die israelische Öffentlichkeit in die Irre.“ Das über Monate ausgehandelte Abkommen schütze Israels nationale Sicherheitsinteressen in vollem Umfang. Die meisten führenden Köpfe der Hamas seien inzwischen tot, die organisierte militärische Struktur der Hamas zerstört, so Kirby. „Israel hat nun fast alle seine wichtigsten militärischen Ziele erreicht, mit Ausnahme des ausdrücklichen Kriegsziels, die Geiseln nach Hause zu bringen

+++ Kreise: 100 Tote nach Israels Angriff auf Schule in Gaza +++

Während die Vermittler im Gaza-Krieg mit Nachdruck ein Abkommen über eine Waffenruhe fordern, geht das Blutvergießen in dem abgeriegelten Küstenstreifen vorerst weiter. Bei einem israelischen Luftangriff auf eine Schule in der Stadt Gaza wurden medizinischen und Sicherheitskreisen zufolge mindestens 100 Menschen getötet. Israels Armee habe die als Vertriebenen-Unterkunft genutzte Schule während des muslimischen Gebets am frühen Morgen angegriffen, teilte das von der Hamas kontrollierte Medienbüro mit. Nach Angaben der israelischen Armee nutzte die Hamas das angegriffene Gebäude als eine Kommandozentrale und als Versteck. Keine der Angaben ließ sich unabhängig prüfen.

Vor dem Angriff seien „zahlreiche Maßnahmen“ ergriffen worden, um das Risiko für Zivilisten zu mindern, teilte die israelische Armee am frühen Morgen weiter mit. Von dem Gebäude aus seien Anschläge gegen Israels Truppen und den Staat Israel geplant und vorbereitet worden. Dutzende der Opfer seien bei dem Angriff verbrannt, teilte das von der Hamas kontrollierte Medienbüro weiter mit.

Freitag, 9. August

+++ Vermittler fordern von Israel und Hamas energisch Abkommen +++

Die Vermittler bei den schwierigen Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg haben Israel und die islamistische Hamas mit energischen Worten zu einem Abkommen gedrängt. Beide Seiten seien aufgefordert worden, die Gespräche am 15. August in Doha oder in Kairo wieder aufzunehmen, „um alle verbleibenden Lücken zu schließen und ohne weitere Verzögerung mit der Umsetzung des Abkommens zu beginnen“, heißt es in einer vom katarischen Emir Tamim bin Hamad al-Thani, dem ägyptischen Präsidenten Abdel Fattah al-Sisi und US-Präsident Joe Biden unterzeichneten gemeinsamen Erklärung.

Sie erfolgt zu einem kritischen Zeitpunkt, da der Iran und seine Verbündeten wie die Hamas Vergeltungsschläge gegen Israel wegen der Tötung zweier führender Köpfe der Hamas und der libanesischen Hisbollah-Miliz angekündigt haben. Es gibt die Sorge, dass der Gaza-Krieg sich zu einem Flächenbrand ausweitet. Es sei an der Zeit, sowohl der leidenden Bevölkerung in Gaza als auch den Geiseln und ihren Familien „unverzüglich Erleichterung zu verschaffen“, heißt es in der Erklärung.

Das Büro des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu ließ in Reaktion auf die Erklärung laut der „Times of Israel“ wissen, dass Israel am 15. August eine Delegation entsenden werde, „um die Einzelheiten der Umsetzung des Rahmenabkommens zu vereinbaren“.  Die Hamas hat nach israelischer Zählung noch 115 Geiseln in ihrer Gewalt, von denen aber viele tot sein dürften.