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Festnahme in NRWVerurteilter Islamist plante wohl Anschlag mit LKW auf pro-israelische Demo

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Der Islamist Tarik S. beim Terror-Prozess im Düsseldorfer Oberlandesgericht im Dezember 2016. (Archivbild)

Der Islamist Tarik S. beim Terror-Prozess im Düsseldorfer Oberlandesgericht im Dezember 2016. (Archivbild)

Ein 2017 verurteilter Dschihadist aus NRW steht in dem Verdacht, einen Anschlag auf eine pro-israelische Demo vorbereitet zu haben.

Die Polizei Essen hat am Dienstag den vorbestraften Islamisten Tarik S. festgenommen, der wohl einen Anschlag auf eine pro-israelische Demonstration geplant haben soll. Eine Pressesprecherin der Essener Polizei bestätigte am Dienstagabend gegenüber dem „Kölner Stadt-Anzeiger“, dass es einen Polizeieinsatz in Duisburg und auch eine Festnahme gab.

Nach der Ingewahrsamnahme des islamistischen Gefährders dauern die Ermittlungen an. Noch am späten Dienstagabend hatten Polizeiexperten die Wohnung des Mannes unter die Lupe genommen. Laut einer Polizeisprecherin sollten die Ermittlungen auch in der Nacht fortgesetzt werden. Noch unbekannt ist, ob die Staatsanwaltschaft einen Haftbefehl beantragen wird. „Bild“ und „Spiegel“ hatten zuerst berichtet.

Tarik S.: Plante der verurteilte Islamist einen Anschlag auf eine pro-israelische Demo?

Demnach handelt es sich bei dem Festgenommenen um den vorbestraften Islamisten Tarik S., der in Duisburg wohnt. Nach dpa-Informationen soll sich der Mann darüber informiert haben, wie man mit einem Lastwagen in eine Versammlung hereinfährt. Laut „Spiegel“ soll er einen Anschlag auf eine pro-israelische Demonstration geplant haben. Welche Kundgebung genau zum Ziel werden sollte, blieb zunächst unklar.

Nach Informationen des „Spiegel“ gab es Hinweise von einem ausländischen Nachrichtendienst auf den geplanten Anschlag, der dann zu der Festnahme führte. Nach dpa-Informationen hatte es keine Hinweise auf einen unmittelbar bevorstehenden Anschlag gegeben. Ein Sondereinsatzkommando (SEK) nahm den Mann im Duisburger Dellviertel fest.

Der„ Spiegel“ berichtet unterdessen, dass der 29-Jährige das Internet offenbar nach pro-israelischen Veranstaltungen und Demonstrationen sowie dschihadistischen Inhalten durchsucht hat. Demnach soll der Großangriff der Hamas auf Israel und die Verschärfung des Nahostkonflikts den Islamisten „motiviert“ haben, zitiert das Magazin die Ermittler. Die Behörden hätten befürchtet, dass der Mann einen Lkw einsetzen könnte, zu dem er leichten Zugang haben solle, so der „Spiegel“.

S. gilt als gut vernetzter Islamist, der offenbar auch Verbindungen zum sogenannten „Islamischen Staat“ haben soll. Der Islamist wohnte zeitweise in Herford bei Bielefeld und schloss sich 2014 offenbar als Kämpfer der radikal-islamistischen Szene an. In Düsseldorf wurde er 2017 wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung vom Oberlandesgericht verurteilt. Zuvor wurde der Islamist bei seiner Rückkehr nach Deutschland 2016 am Frankfurter Flughafen festgenommen. (mab/das/dpa)