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„Unverantwortlich“Chinesische Kampfjets und Kriegsschiffe auch nach Ende der Übung vor Taiwan

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Ein chinesischer Kampfjet des Typs J-15 startet während der dreitägigen Übung vor Taiwan von einem Flugzeugträger.

Ein chinesischer Kampfjet des Typs J-15 startet während der dreitägigen Übung vor Taiwan von einem Flugzeugträger. Das Foto wurde von der chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua bereitgestellt.

Auch nach Ende der chinesischen Übung wurden mehr als 25 Kampfflugzeuge und neun Kriegsschiffe vor Taiwan gesichtet.

Taiwans Präsidentin Tsai Ing-wen hat China wegen seiner Großmanöver in der Nähe der demokratischen Inselrepublik als unverantwortlich kritisiert. In einer Videoansprache sagte Tsai am Dienstag, ihre Reisen wie in die USA seien seit langem Praxis.

Taiwan als Präsidentin zu repräsentieren und die Kommunikation mit Freunden zu pflegen, entspreche den Erwartungen des taiwanischen Volkes. „Doch China benutzt das, um Militärmanöver zu starten, was Instabilität in der Taiwanstraße und der Region auslöst. Das ist keine verantwortungsbewusste Haltung eines großen Landes.“

Taiwan: Chinesische Kampfflugzeuge und Kriegsschiffe auch nach Ende der Übung gesichtet

Die Präsidentin dankte auch den taiwanischen Streitkräfte für ihren Einsatz während der dreitägigen Großmanöver der Volksbefreiungsarmee. Obwohl die Übungen am Montagabend beendet wurden, zählte Taiwans Militär allein am Dienstagvormittag innerhalb von fünf Stunden weiter 26 chinesische Flugzeuge und neun Kriegsschiffe in der Nähe der Insel.

14 Flugzeuge hätten früher respektierte Mittellinie in der Meerenge der Taiwanstraße überquert und seien in die taiwanische Luftüberwachungszone (ADIZ) eingedrungen. China hatte die Manöver als Reaktion auf die Visite von Taiwans Präsidentin in den USA und ihre Gespräche mit dem Vorsitzenden des amerikanischen Abgeordnetenhauses, Kevin McCarthy, abgehalten.

Die Übungen dienten nach Angaben aus Peking als Warnung an die Unabhängigkeitskräfte in Taiwan und ausländische Einmischung. Die kommunistische Führung in Peking betrachtet das seit mehr als 70 Jahren unabhängig regierte Taiwan als Teil der Volksrepublik und droht mit einer Eroberung. China versucht, Taiwan international zu isolieren. Peking lehnt offizielle Kontakte anderer Länder zu Taipeh entschieden ab. Schon der Besuch von McCarthys Vorgängerin Nancy Pelosi im August in Taiwan hatte eine ähnliche Krise ausgelöst. (dpa)