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Panik nahe Russlands Marinebasis„Erdbeben-Bombe“ sorgt für massive Explosion an syrischer Küste

Lesezeit 2 Minuten
Ein Video in den sozialen Netzwerken soll die Explosion nahe der syrischen Küstenstadt Tartus zeigen.

Ein Video in den sozialen Netzwerken soll die Explosion nahe der syrischen Küstenstadt Tartus zeigen.

In der syrischen Küstenregion sei nach dem israelischen Angriff Panik ausgebrochen, berichten Augenzeugen.

Israel hat seine massiven Bombardierungen im Nachbarland Syrien nach Angaben von Aktivisten fortgesetzt. In der Nacht zu Montag habe Israel die syrische Mittelmeerküste so schwer angegriffen wie seit mehr als zehn Jahren nicht, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit.

Israel habe nahe Latakia und Tartus unter anderem Hauptquartiere von militärischen Einheiten und Lagerhäuser für Flugabwehrraketen angegriffen. Insbesondere ein Angriff hatte übereinstimmenden Medienberichten und Angaben in den sozialen Netzwerken zufolge eine enorme Explosion zur Folge.

Nach unbestätigten Angaben soll der Angriff eine Erschütterung der Stärke 3 auf der Richterskala ausgelöst haben. In vielen Medienberichten war in der Folge von einer „Erdbeben-Bombe“ die Rede.

„Erdbeben-Bombe“ sorgt für massive Explosion in Syrien

Auch ein früherer syrischer Armeeoffizier aus Tartus bestätigte schwere israelische Angriffe auf die Küstenstadt. Die Bombardierungen hätten „die Nacht zum Tag gemacht“ und seien fast zehn Kilometer entfernt zu hören gewesen. Anwohner sagten, in der Gegend sei Panik ausgebrochen.

Der panarabische TV-Sender Al-Mayadeen, der als Hisbollah nah und vom Iran unterstützt gilt, berichtete von mehreren Todesopfern durch die Angriffe in der Region Tartus. Auch in israelischen Medien war von „schweren Angriffen“ auf die Küstenregion in Syrien die Rede.

Israel attackiert Raketenlager nahe russischer Marinebasis in Syrien

Besondere Aufmerksamkeit bekommen die Angriffe auf Tartus unterdessen nicht nur wegen der schieren Größe einer der Explosionen, sondern auch wegen der Nähe zur Marinebasis Tartus, die bis zum Sturz von Diktator Baschar Al-Assad von der russischen Armee genutzt wurde. Ob die in der Nähe gelagerten Flugabwehrraketen der syrischen oder der russischen Armee gehörten, blieb zunächst unklar.

Israel hat seine Angriffe im Nachbarland seit dem Sturz von al-Assad am 8. Dezember massiv ausgeweitet. Assad war mit Israels Erzfeind Iran verbündet. Israels Armee erklärte, bis zu 80 Prozent der militärischen Kapazitäten zerstört zu haben. Satellitenbildern zufolge hat Russland, eines der Unterstützer Assads, in der Folge seine Truppen von der Marinebasis in Tartus abgezogen. Diktator Assad war nach seinem Sturz nach Moskau geflohen.

Assad soll Flugzeuge mit Bargeld nach Moskau geschickt haben

Dort soll Assad einem Bericht der „Financial Times“ zufolge bereits in den letzten Jahren große Mengen Geld gebunkert haben. Innerhalb von zwei Jahren habe Assad 21 Flugzeuge mit Bargeld im Wert von rund 238 Millionen Euro nach Moskau geschickt, um westliche Sanktionen gegen sein Regime zu umgehen, berichtete die Zeitung.

Der Transfer des Familienvermögens des Diktators sei zu einem Zeitpunkt erfolgt, als Assad immer abhängiger von Russlands Unterstüzung geworden sei, hieß es weiter. Gleichzeitig sei es zu einem „Kaufrausch für Luxusimmobilien“ in Moskau gekommen. (mit dpa)