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Studie zu Missbrauch in OsnabrückBischof will trotz Fehlern im Amt bleiben

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Bischof Franz-Josef Bode

Bischof Franz-Josef Bode

Osnabrück – Trotz Pflichtverletzungen im Umgang mit Betroffenen sexualisierter Gewalt im Bistum Osnabrück will Bischof Franz-Josef Bode im Amt bleiben. Er trage die Verantwortung für „erhebliche Defizite und schwerwiegende Fehler“, die zum großen Teil in seiner Amtszeit gemacht worden seien, räumte der 71-jährige katholische Geistliche ein. „Ich selbst habe in einigen Fällen fahrlässig gehandelt.“

Dies sei vielleicht seiner Leichtgläubigkeit oder seiner Zögerlichkeit geschuldet gewesen. „Aber es geschah niemals in der Absicht, vorsätzlich zu vertuschen oder Recht zu beugen“, beteuerte der Bischof. „Ich bitte alle, denen aufgrund meiner Fehler und Versäumnisse noch größeres Leid geschehen ist, als sie bereits zuvor erlebt hatten, um Vergebung.“

Bode bezog sich auf den Zwischenbericht zu einer Studie der Universität Osnabrück. Demzufolge haben die zuständigen Stellen der Kirche vielfach Betroffene sexualisierter Gewalt bürokratisch und abweisend behandelt, auch habe es keine angemessene finanzielle Anerkennung des Leids gegeben. In der Vergangenheit seien gefährliche Priester im Amt belassen und lediglich versetzt worden.

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Er habe intensiv die Frage erwogen, ob er nach den Ergebnissen der Studie noch im Amt bleiben könne oder dem Papst seinen Rücktritt anbieten solle, sagte Bode, der auch stellvertretender Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz ist. Ihm sei bewusst, dass seine Glaubwürdigkeit schwer beschädigt sei. Unter anderem kündigte der Bischof die Einrichtung einer Ombudsstelle für Betroffene und die Anstellung eines unabhängigen Beauftragten an. (dpa)