„Unabhängige Anlaufstationen findet man selten“Studie zu Missbrauch in evangelischer Kirche im Januar 2024

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Ein Schild hängt vor dem Kirchenamt der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).

An der Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch in der evangelischen Kirche gibt es Kritik. Eine großangelegte Studie zu sexualisierter Gewalt und anderen Missbrauchsformen im Bereich der EKD und der Diakonie wurde erst Ende 2020 in Auftrag gegeben. Ergebnisse werden frühestens Ende 2023 erwartet.

Das Projekt zur Aufklärung der Missbrauchsfälle wird von der EKD und den Landeskirchen mit 3,6 Millionen Euro unterstützt.

Die erste bundesweite Studie zu sexualisierter Gewalt und Missbrauch in der evangelischen Kirche soll am 25. Januar 2024 vorgestellt werden. Das berichtet die Beilage „Christ & Welt“ der Wochenzeitung „Die Zeit“. Der Termin am 25. Januar in Hannover wurde der dpa aus Kreisen von Wissenschaftlern bestätigt.

Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hatte Ende 2020 den Start der unabhängigen Studie zu sexualisierter Gewalt und anderen Missbrauchsformen im Bereich der EKD und der Diakonie bekanntgegeben. Das Projekt eines Forschungsverbundes wird von der EKD und den Landeskirchen mit rund 3,6 Millionen Euro unterstützt.

Aufarbeitung des Missbrauchs in der evangelischen Kirche steht in Kritik

An der Aufarbeitung von Missbrauch in der evangelischen Kirche gibt es Kritik. „Wirklich unabhängige Anlaufstationen für die Betroffenen findet man in der evangelischen Kirche nur selten“, sagte der Kirchenrechtler Thomas Schüller der dpa.

Die Missbrauchsbeauftragte der Bundesregierung, Kerstin Claus, erhofft sich von der Studie Erkenntnisse über besondere Risikofaktoren in der evangelischen Kirche. „Wir wissen aus Erfahrungsberichten, dass Jugendliche verstärkt sexueller Gewalt ausgesetzt waren, die in einem besonderen Näheverhältnis zu Pfarrern, Seelsorgern oder Teamern während der Konfirmation und in der Jugendarbeit standen“, sagte Claus der dpa. (dpa)

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