Wiesbaden – Im Juli sind in Deutschland wohl auch aufgrund der Hitze zwölf Prozent mehr Menschen gestorben als im Mittel der Jahre 2018 bis 2021 für diesen Monat. Das geht aus einer Hochrechnung hervor, die das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden veröffentlichte.
Insgesamt wurden demnach 85.285 Todesfälle gezählt. Das sind 9130 mehr als der Durchschnittswert. Dabei seien, wie bereits im Juni, die Sterbefallzahlen vor allem in Phasen sehr heißer Temperaturen erhöht gewesen, hieß es.
So lagen sie den Angaben zufolge in den Kalenderwochen 28, 29 und 30 (11. bis 31. Juli) mit einem jeweiligen Plus von 16 Prozent, 24 Prozent und 14 Prozent deutlich über den Vergleichswerten. „Dass im Zuge von Hitzewellen die Sterbefallzahlen ansteigen, ist ein bekannter Effekt, der bereits in den Vorjahren beobachtet wurde”, erklärten die Statistiker. „In diesem Jahr sind jedoch bereits bis Ende Juli außergewöhnlich viele Wochen von diesem Effekt betroffen.”
Die bislang höchste Temperatur des Jahrs wurde dem Deutschen Wetterdienst (DWD) zufolge am 20. Juli gemessen, als in Hamburg-Neuwiedenthal 40,1 Grad erreicht wurden.
Das Bundesamt betrachtet in seiner monatlichen Statistik auch immer die Corona-Todesfälle: Ein Vergleich der gesamten Sterbefälle mit der Zahl der beim Robert Koch-Institut (RKI) gemeldeten Covid-19-Todesfälle ist dem Statistikamt zufolge nur bis einschließlich der 28. Kalenderwoche (11. bis 17. Juli) möglich.
Den Angaben zufolge wurden beim RKI bislang 508 Corona-Todesopfer mit Sterbedatum in dieser Woche gemeldet. Die gesamten Sterbefallzahlen lagen in der 28. Kalenderwoche um 2525 Fälle (16 Prozent) über dem mittleren Wert der vier Vorjahre. Während die Coronazahlen von Anfang April bis Mitte Juni zurückgegangen seien, hätten sie seitdem wieder leicht zugelegt. „Die erhöhten Sterbefallzahlen in dieser Zeit erklären sie dennoch nur zu einem geringen Teil”, hieß es.
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