Die Vermutungen der Tierschützer konnten sich nicht bewahrheiten. Das geht aus dem Obduktionsbericht hervor.
Tierschützer irrten sichDaran starb Putins Spionagewal „Hvaldimir“ wirklich
Anfang September wurde der mutmaßliche russische „Spionagewal Hvaldimir“ vor der Südwestküste Norwegens regungslos im Meer (Nordmeer) treibend entdeckt. Nun sorgt der Obduktionsbericht für eine Überraschung.
Anders als von Tierschützern vermutet wurde, ist der angebliche „Spionagewal“ mit dem Namen „Hvaldimir“ in Norwegen aller Voraussicht nach doch nicht erschossen worden. Vielmehr kamen Tierärzte bei der Obduktion des Belugawals zu dem Schluss, dass eine bakterielle Infektion wahrscheinlich zum Tod des Belugawal geführt hat. Diese sei möglicherweise die Folge einer Wunde im Mund gewesen, teilte die zuständige Polizei unter Berufung auf den finalen Obduktionsbericht des norwegischen Veterinärinstituts mit.
War „Hvaldimir“ ein Spionagewal von Wladimir Putin?
Es sei bei den Untersuchungen nichts gefunden worden, was darauf hindeute, dass der Wal erschossen wurde, erklärte der Leiter der Umweltabteilung des Polizeibezirks Süd-West, Amund Preede Revheim. Das Veterinärinstitut und Kriminaltechniker der Polizei seien zu der Einschätzung gekommen, dass es sich bei mehreren oberflächlichen Wunden in der Haut des Meeressäugers nicht um Schussverletzungen handle. Projektile oder andere Metallfragmente habe man nicht entdeckt.
Der Belugawal war 2019 erstmals in Norwegen gesichtet worden – und hatte sich sehr ungewöhnlich verhalten. Die Norweger tauften ihn „Hvaldimir“ - „Hval“ heißt auf Norwegisch „Wal“, die Endung „dimir“ ist eine Anspielung auf dessen mutmaßliche Verbindung zum russischen Präsidenten Wladmir Putin.
„Hvaldimir“ war damals mit einer Befestigung für eine kleine Kamera und mit dem Aufdruck „Ausrüstung St. Petersburg“ am Körper in Norwegen aufgetaucht. Das hatte Spekulationen ausgelöst, das überaus ungewöhlich zutrauliche Tier, das danach immer wieder gesichtet wurde, könnte ein russischer Spionagewal sein. Andere mutmaßten, er sei ein Therapiewal gewesen.
Ende August 2024 wurde Hvaldimir dann tot in einer Bucht in der Nähe von Stavanger entdeckt. Die Tierschutzorganisationen OneWhale und Noah zeigten den Fall aufgrund von dokumentierten Verletzungen des Tieres bei den norwegischen Behörden an. Sie stützten sich dabei auf Bilder sowie die Schlussfolgerung mehrerer Tierärzte, Biologen und ballistischer Experten, dass Hvaldimirs Tod das Ergebnis einer kriminellen Handlung sei. (mbr/dpa)