So hat das Rheinland gewähltDeutlicher CDU-Sieg in der Region – Grüne legen stark zu
Rheinland – Die Region rund um Köln bleibt zu weiten Teilen in CDU-Hand. In allen Wahlkreisen der Kreise Rhein-Erft, Rhein-Sieg, Euskirchen, dem Rheinisch-Bergischen Kreis, dem Oberbergischen Kreis sowie den Städten Leverkusen und Bonn gingen die Direktmandate an die Kandidaten der Christdemokraten – teils mit erheblichem Vorsprung.
Herbert Reul gewinnt seinen Wahlkreis deutlich
Besonders deutlich gewann NRW-Innenminister Herbert Reul seinen Wahlkreis 22 (Rheinisch-Bergischer Kreis II). Er holte 51,1 Prozent und somit mehr als die Hälfte der Erststimmen und gab seinen Kontrahenten Sebastian Lemmer (20 Prozent, SPD) und Jürgen Langenbucher (15,7 Prozent, Grüne) das Nachsehen. „Ich halte nix von Personenkult . Ich habe mich fünf Jahre lang angestrengt. Wenn das die Menschen gut fanden, dann ist das toll“, sagte Reul. Auch der Vorsitzende der CDU-Landtagsfraktion, Bodo Löttgen, gewann seinen Wahlkreis 24 (Oberbergischer Kreis II) deutlich mit 39,6 Prozent zu 28,5 Prozent gegen den SPD-Kandidaten Tobias Schneider. Besonders ein Stimmbezirk in Waldbröl stach heraus: In Maibuche landete die AfD-Kandidatin Susanne Valentin bei 59,7 Prozent – und damit weit vor Löttgen (20,2 Prozent).
In Leverkusen gab es ein knappes Rennen
Enger ging es hingegen in Leverkusen zu. Dort lieferten sich Kandidat Rüdiger Scholz (CDU) und Kandidatin Ariane Koepke (SPD) bis zum Schluss ein enges Rennen. Am Ende hatte Scholz die Nase vorne und gewann den Wahlkreis 20. Auch in Bonn blieb es bis zum Ende spannend. In beiden Wahlkreisen gab es zwischen den jeweiligen Kandidaten von CDU und Grünen ein Kopf-an-Kopf-Rennen.
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Im Wahlkreis 30 Bonn I lag bei Redaktionsschluss Guido Déus (CDU) mit knapp 1,7 Prozentpunkten vor Tim Achtermeyer von den Grünen. Im zweiten Bonner Wahlkreis 31 hatte CDU-Mann Christos Katzidis einen etwas größeren Vorsprung auf Julia Höller (Grüne) . FDP-Minister Joachim Stamp kam dort mit 8,8 Prozent noch hinter dem SPD-Kandidaten Gabriel Kunze auf den vierten Platz. Auch der zweite FDP-Minister, der in der Region seinen Wahlkreis hat, blieb ohne Chance: Der bisherige Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart landete im Wahlkreis 26 (Rhein-Sieg-Kreis II) mit 7,8 Prozent hinter den Kandidaten von CDU, SPD und Grünen.
Im Rhein-Erft-Kreis gewannen die CDU-Kandidaten Romina Plonsker, Gregor Golland und Thomas Okos alle drei Direktmandate, im Rhein-Sieg-Kreis holten die Christdemokraten sogar derer fünf. Bei den Zweitstimmen ist die CDU in nahezu allen Wahlkreisen der Region die stärkste Kraft – trotz starker Zugewinne der Grünen, die vielerorts zweistellig ausfielen. Lediglich im Wahlkreis 30 Bonn I lagen die Grünen mit 29,5 Prozent rund 0,7 Prozentpunkte vor den Christdemokraten und könnten sie als stärkste Kraft ablösen. Im Vergleich zur Landtagswahl 2017 legten die Grünen um rund 17 Prozentpunkte zu, die CDU verlor knapp einen halben Punkt. Das prozentual beste Ergebnis bei den Zweitstimmen holte die CDU im Wahlkreis 12 (Düren II – Euskirchen II) mit 42,1 Prozent. Dort ging auch das Direktmandat deutlich an den CDU-Kandidaten Ralf Nolten mit 43,6 Prozent, der seinen Kontrahenten Maximilian Dichant (27,4 Prozent, SPD) distanzierte.
In der Stadt Köln sieht es dagegen etwas anders aus als im Rest der Region. In vier von sieben Wahlkreisen gehen die Direktmandate an die Grünen: Eileen Woestmann, Frank Jablonski, Arndt Klocke und Berivan Aymaz ziehen in den neuen Landtag ein. Im Bereich der Zweitstimmen setzte sich die „grüne Welle“ fort: Bei Redaktionsschluss lag die Partei bei 30,6 Prozent und wird somit stärkste Kraft. Auf Platz zwei liegt die CDU mit 24,63 Prozent, die SPD folgt mit 23,17 Prozent knapp dahinter.