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Geheiminformationen für ScholzFünf Schritte gegen Putin – Selenskyj veröffentlicht Siegesplan

Lesezeit 3 Minuten
Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, während einer Sitzung des ukrainischen Parlaments. (Archivbild)

Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, während einer Sitzung des ukrainischen Parlaments. (Archivbild)

Seit Wochen stellt Wolodymyr Selenskyj seinen Siegesplan gegenüber Verbündeten vor. Nun erfährt auch die Öffentlichkeit erste Details.

Die von Russland angegriffene Ukraine fordert zur Beendigung des Krieges eine sofortige Einladung in die Nato. „Dieser Plan hängt von den Partnern ab. Ich unterstreiche: von den Partnern“, sagte Präsident Wolodymyr Selenskyj im Parlament in Kiew, wo er seinen sogenannten „Siegesplan“ für die Abgeordneten und die Militärführung vorstellte. Der Plan besteht laut Selenskyj aus fünf Punkten und drei geheimen Anlagen. Die Einladung in die Nato stellt dabei Punkt eins dar.

Bei dem „Siegesplan“ gehe es insgesamt darum, „unser Land und unsere Positionen zu stärken“, sagte Selenskyj vor den Abgeordneten in Kiew. Ziel sei es, „stark genug zu sein, um den Krieg zu beenden“. Eine Abtretung ukrainischer Gebiete an Russland schloss der Staatschef aus.

Selenskyj: „Stark genug sein, um den Krieg zu beenden“

Der zweite Punkt beinhalte Maßnahmen zur Landesverteidigung, so Selenskyj. So müsse die Begrenzungen zum Einsatz westlicher Waffen gegen Ziele im russischen Rückraum aufgehoben werden, sagte Selenskyj. Nachbarländer sollten außerdem von ihrem Gebiet aus russische Drohnen über der Ukraine abschießen.

Es sei außerdem wichtig, die Kämpfe auf russisches Gebiet zu tragen, erklärte Selenskyj. Seit mehr als zwei Monaten dauert eine ukrainische Offensive im russischen Grenzgebiet Kursk bereits an. Die Bevölkerung in Russland solle verstehen, was Krieg sei – und dadurch ihren Hass gegen den Kreml richten, so Kiews Plan. Auch die soll die ukrainische Produktion von Raketen und Drohnen gesteigert werden.

Nicht-nukleares Waffenarsenal in der Ukraine – Geheiminfos für den Kanzler

Als dritten Punkt schlug der ukrainische Präsident unter anderem vor, in seinem Land ein großes, aber nicht-nukleares Waffenarsenal zu stationieren, das Russland von weiterer Aggression abhalten solle. Geheime Informationen zu diesem Punkt seien den Staats- und Regierungschef der USA, Großbritanniens, Frankreich, Italiens und Deutschlands bereits zugestellt worden, erklärte Selenskyj weiter.

Außerdem müsse das wirtschaftliche Potenzial der Ukraine besser genutzt werden, erklärte Selenskyj. Der vierte Punkt seines „Siegesplans“ sieht demnach ein Sonderabkommen mit der Europäischen Union über den gemeinsamen Schutz der in der Ukraine verfügbaren Ressourcen vor. „In der Ukraine sind natürliche Ressourcen konzentriert, insbesondere kritische Metalle im Wert von Billionen US-Dollar“, erklärte Selenskyj.

Ukraine als Bollwerk: „Eine Kraft, die das russische Böse nicht überwinden kann“

Dazu gehörten insbesondere Uran, Titan, Lithium, Graphit und andere strategisch wertvolle Ressourcen, die entweder Russland und seine Verbündeten oder die Ukraine und die demokratische Welt im globalen Wettbewerb stärken werden, führte der Präsident aus.

Der fünfte Punkt im ukrainischen Siegesplan befasst sich derweil mit Maßnahmen, die nach einem möglichen Kriegsende ergriffen werden sollten. „Wenn die Partner zustimmen, können wir uns vorstellen, bestimmte Militärkontingente der in Europa stationierten US-Streitkräfte durch ukrainische Einheiten zu ersetzen“, betonte Selenskyj. „Die Ukrainer haben bewiesen, dass sie eine Kraft sein können, die das russische Böse nicht überwinden kann.“

Selenskyj hatte die Strategie zuvor den Verbündeten in Washington sowie in London, Paris, Rom und Berlin vorgestellt. Der „Siegesplan“ soll dazu beitragen, Russland zur Teilnahme am nächsten Friedensgipfel zu zwingen und die Bedingungen der ukrainischen Friedensformel zu erfüllen, führte Selenskyj zudem aus. Derzeit vermeide Moskau jegliche „ehrliche und offene Diplomatie“, so der ukrainische Präsident. (mit dpa)