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SeenotrettungDeutsches Schiff „Humanity 1“ darf mehr als 250 Menschen nach Italien bringen

Lesezeit 2 Minuten
Menschen mit roten Rettungswesten sitzen in einem Schlauchboot auf dem Wasser. Es ist Nacht, Strahler sorgen für Licht.

Migranten sitzen auf einem Schlauchboot während einer Rettungsaktion.

Mehr als 250 Menschen, die auf dem Mittelmeer in Seenot geraten waren, dürfen in einen italienischen Hafen gebracht werden. Unklar ist aber, wer das Schiff verlassen darf.

Das deutsche Seenotrettungsschiff „Humanity 1“ darf mehr als 250 aus Seenot geretteten Migranten in einen italienischen Hafen bringen. Die Behörden teilten dem Schiff mit 261 Flüchtlingen und Migranten an Bord die Stadt Bari auf dem italienischen Festland als Anlegeort zu. Das bestätigte die Organisation SOS Humanity am Samstag.

Am Abend zuvor hatte der Kapitän des Schiffes noch gezögert, weil Bari weit weg war von der Position der „Humanity 1“ im Mittelmeer östlich von Sizilien. Dann entschieden die Verantwortlichen, die mehr als 300 Seemeilen trotz schlechter Wetterprognosen anzutreten, damit die Migranten in der Stadt an der Adriaküste an Land gehen können.

Meloni-Administration erlaubt erst nur Frauen und Kindern, an Land zu gehen

Nachdem es Anfang November noch sehr lange Wartezeiten gegeben hatte, bis Italien solchen Schiffen die Einfahrt in Häfen erlaubte, waren nun selbst die Organisationen überrascht, dass Rom innerhalb weniger Tage auf Ansuchen reagierte. Am Freitag bekam die „Geo Barents“ von Ärzte ohne Grenzen den Hafen von Salerno als Anlandestelle zugewiesen – allerdings liegt auch dieser weit entfernt von Sizilien.

Unklar war zunächst noch, ob alle Migranten die Schiffe in Bari und Salerno verlassen dürfen. Im November hatte die neue Rechtsregierung von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni anfangs nur Frauen, Kinder und wenigen Männern erlaubt, an Land zu gehen. Erst nach zwei Tagen konnten dann auch die restlichen Männer von Bord.