Italienische Medienberichte beschuldigen den Papst, bei einem Treffen ein abwertendes Wort für Schwule benutzt und die Zulassung Homosexueller in Priesterseminare kritisiert zu haben.
„Schwuchtelei“Wieder Aufregung um angebliches Papstzitat
Mehrere italienische Medien haben am Mittwoch berichtet, dass Papst Franziskus ein Wort über Schwule gebraucht habe, das von vielen als abfällig empfunden wird. Bei einem nicht öffentlichen Treffen mit Priestern des Bistums Rom habe er am Dienstag abermals das italienische Wort „frociaggine“ gebraucht, das in etwa dem deutschen Wort „Schwuchtelei“ entspricht. Die italienischen Medienberichte beriefen sich auf anonyme Teilnehmer des Treffens.
Unklar blieb, ob der Papst sich das Wort zu eigen machte oder es zitierte. Die Rom-Korrespondentin der argentinischen Zeitung „La Nacion“, Elisabetta Pique, berichtete, der Papst habe bei dem Treffen erzählt, dass ihm ein Geistlicher gesagt habe, es gebe „hier im Vatikan zu viel Schwuchtelei“.
Übereinstimmend berichteten mehrere Medien, dass der Papst auch über die Frage der Zulassung von Homosexuellen in Priesterseminare gesprochen habe. Er habe betont, dass es „gute Jungs“ seien, dennoch gelte: „Mit dieser Veranlagung besser nicht (ins Priesterseminar).“ Das vatikanische Presseamt veröffentlichte am Dienstag eine allgemeine Zusammenfassung des Gesprächs. Zum Thema Homosexuelle heißt es darin: „Der Papst sprach erneut über das Thema der Zulassung von Personen mit homosexuellen Tendenzen in Priesterseminare. Er unterstrich die Notwendigkeit, sie in der Kirche willkommen zu heißen und zu begleiten. Und (er unterstrich) die vom Klerusdikasterium formulierte Mahnung zur Vorsicht bezüglich ihrer Aufnahme ins Priesterseminar.“ (kna)