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Kriegsgefangene kaltblütig exekutiert„Abscheulich“ – Hinrichtungsvideo aus Pokrowsk sorgt für Entsetzen

Lesezeit 2 Minuten
Ukrainische Soldaten in einem Wald auf einer Aufnahme einer Wärmebildkamera. (Symbolbild)

Ukrainische Soldaten in einem Wald auf einer Aufnahme einer Wärmebildkamera. (Symbolbild)

Kiew wirft der russischen Armee erneut ein Kriegsverbrechen vor. Auch ein prominenter Kremlkritiker meldet sich zu Wort.

Die ukrainische Justiz vermutet aufgrund eines Videos die Ermordung von 16 ukrainischen Kriegsgefangenen durch die russische Armee. Die Generalstaatsanwaltschaft in Kiew sprach von einem mutmaßlichen Kriegsverbrechen. Sie teilte mit, auf Telegram-Kanälen sei ein Video am Dienstag aufgetaucht. Es sei angeblich an der Front nahe der umkämpften Stadt Pokrowsk aufgenommen worden. In der Region rücken russische Kräfte vor.

„Auf dem Video ist zu sehen, wie die gefangenen ukrainischen Soldaten unter feindlicher Kontrolle aus einem Waldstück herauskommen“, heißt es in der Mitteilung. „Nachdem sie sich in einer Reihe aufgestellt hatten, eröffneten die Besatzer absichtlich das Feuer auf sie. Verwundete, die noch Lebenszeichen von sich gaben, wurden aus nächster Nähe mit einer automatischen Waffe getötet.“

Entsetzen in Kiew: Video soll Hinrichtung ukrainischer Soldaten zeigen

Andere Quellen zu diesem Vorgang gab es nicht. Das Material werde geprüft, teilte die Justiz mit. Sollte sich der Fall bewahrheiten, sei es nach Einschätzung von Generalstaatsanwalt Andriy Kostin der schlimmste Fall von Tötung ukrainischer Kriegsgefangener an der Front. Das Außenministerium in Kiew sprach derweil von einem „abscheulichen Verbrechen“ und dem „bisher größten derartigen Bericht“.

„Deshalb kann die Ukraine nicht kapitulieren“, kommentierte auch der russische Kremlkritiker Garry Kasparow das kursierende Video, der den Vorfall zum Anlass nahm, die von mancher Seite immer wieder vorgebrachten Forderungen nach einer „für beide Seiten guten“ Verhandlungslösung zu kritisieren. „Wenn man Kriegsverbrecher belohnt, duldet und fördert man weitere Kriegsverbrechen“, schrieb Kasparow bei der Plattform X.

Russische Kriegsverbrechen: „Deshalb kann die Ukraine nicht kapitulieren“

Einem aktuellen UN-Bericht zufolge haben die Soldaten beider Seiten im Moment ihrer Gefangennahme das höchste Risiko, misshandelt oder getötet zu werden. Danach aber behandele die Ukraine die russischen Kriegsgefangenen gemäß Völkerrecht. Ehemalige ukrainische Gefangene berichteten hingegen von andauernder Misshandlung und Folter in Russland.

Insbesondere in den von Russland besetzten ukrainischen Gebieten richtet sich diese Gewalt auch gegen Zivilisten. Die UN wirft Russland zudem den systematischen Einsatz von sexueller Gewalt als Kriegswaffe vor. Es gebe immer mehr Beweise dafür, dass Vergewaltigungen und sexueller Missbrauch gezielt und systematisch gegen Ukrainerinnen und Ukrainer eingesetzt werde, teilte eine UN-Kommission in der letzten Woche mit.

Auch Fälle von Exekutionen hat es seit Russlands Einmarsch in die Ukraine immer wieder gegeben. Zuletzt hatten Aufnahmen aus dem Grenzgebiet in Kursk für internationales Entsetzen gesorgt. In einem Video, das an einem Grenzübergang zu der russischen Region entstanden sein soll, hatten russische Soldaten die aufgespießten Köpfe von ukrainischen Soldaten präsentiert. (das/afp)