AboAbonnieren

Russisch-ukrainischer KriegAfrikanische Vermittler und Putins Raketen-Diplomatie

Ein Kommentar von
Lesezeit 1 Minute
Gedenken in Butscha: Südafrikas Präsident Cyril Ramphosa (r.) besucht mit Kollegen von den Komoren, aus Senegal und Sambia den Ort des von russischen Truppen verübten Massakers nahe Kiew.

Gedenken in Butscha: Südafrikas Präsident Cyril Ramphosa (r.) besucht mit Kollegen von den Komoren, aus Senegal und Sambia den Ort des von russischen Truppen verübten Massakers nahe Kiew.

Politiker um den südafrikanischen Präsidenten Cyril Ramaphosa bemühen sich um Vermittlung im russisch-ukrainischen Krieg. Aber welche Chancen haben sie?

Deutlicher konnte der Kreml die Friedensinitiative afrikanischer Politiker um Präsident Cyril Ramaphosa aus Südafrika nicht kommentieren: Raketen fliegen an dem Tag auf Kiew, an dem sich die afrikanischen Gäste in der ukrainischen Hauptstadt aufhalten, um mit Präsident Wolodymyr Selenskyj zu reden. Die Weiterreise zu Wladimir Putin nach St. Petersburg können sie sich eigentlich sparen, denn der russische Präsident hat schon seine Raketen sprechen lassen.

Die afrikanischen Staaten haben ein eigenes, glaubwürdiges, ja tatsächlich vitales Interesse daran, dass der russisch-ukrainische Krieg endet und damit die Lebensmittelmärkte wieder ins Gleichgewicht kommen. Aber hat Ramaphosa jemals selbst an den Erfolg seiner Initiative geglaubt? Oder ging es vor allem darum, die eigene Schaukelpolitik damit zu rechtfertigen, dass man ja als Vermittler auftritt?

So oder so, Putin hat den Vermittlungsversuch demonstrativ zerschießen lassen. Schön wär’s, wenn Ramaphosa nun einsähe, auf welche Seite sein demokratisches Land gehört. Das wird er nicht tun. Aber vielleicht zieht wenigstens der eine oder andere europäische Putin-Versteher seine Lehren aus diesem Tag.