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Humanitäre Lage katastrophalRund 100 Lastwagen: Konvoi mit Hilfsgütern im Gazastreifen geplündert

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Lastwagen mit humanitären Hilfsgütern warten im September 2024 am Grenzübergang Rafah zwischen Ägypten und dem Gazastreifen darauf, die Grenze zu passieren.

Lastwagen mit humanitären Hilfsgütern warten im September 2024 am Grenzübergang Rafah zwischen Ägypten und dem Gazastreifen darauf, die Grenze zu passieren. (Archivbild)

Verzweifelte Menschen versuchten, eine Lagerhalle zu stürmen. Aber die Hilfslieferungen haben sich längst andere unter den Nagel gerissen.

Bei einem der größten Überfälle der vergangenen Monate auf Hilfslieferungen für den Gazastreifen sind mehr als 100 Lastwagen geplündert worden. Der Chef des Palästinenserhilfswerks der Vereinten Nationen (UNRWA), Philippe Lazzarini, vermutet lokale Banden und Familienclans hinter dem Überfall.

Sie kämpfen demnach untereinander um die Kontrolle über alle Geschäfte und Aktivitäten im Süden des Küstenstreifens. „Wir haben schon lange vor dem Zusammenbruch der öffentlichen Ordnung gewarnt“, fügte Lazzarini in Genf hinzu.

Gazastreifen: Hilfskonvoi mit 100 Lastwagen geplündert – Notleidende Menschen gehen leer aus

In der Stadt Chan Junis im Süden hätten notleidende Menschen in ihrer Verzweiflung versucht, ein UNRWA-Lagerhaus zu stürmen. Wegen der geplünderten Lastwagen habe es aber nichts mehr zu verteilen gegeben, klagte Lazzarini.

Die humanitäre Lage in dem dicht besiedelten und abgeriegelten Gebiet ist nach mehr als einem Jahr Krieg katastrophal. Auslöser des Kriegs war das Hamas-Massaker in Israel im Oktober 2023 mit rund 1.200 Toten. Israel steht international wegen der hohen Zahl ziviler Opfer im Gazastreifen in der Kritik. (dpa)