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Putin im Lagezentrum live dabeiMoskau simuliert in Atomwaffen-Übung „massiven Nuklearangriff“

Lesezeit 2 Minuten
Inmitten des gespannten Verhältnisses zum Westen hat Russland nach Worten von Präsident Wladimir Putin ein weiteres Manöver seiner strategischen Atomwaffen begonnen.

Inmitten des gespannten Verhältnisses zum Westen hat Russland nach Worten von Präsident Wladimir Putin ein weiteres Manöver seiner strategischen Atomwaffen begonnen.

Laut dem Kreml sei unter anderem eine Interkontinentalrakete abgefeuert worden. Die Ziele der Manöver seien „vollständig erreicht worden“.

Russland hat nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau neue Atomwaffen-Übungen unter Aufsicht von Präsident Wladimir Putin ausgeführt. Das Verteidigungsministerium erklärte am Dienstag, dass eine „Trainingsübung mit Kräften und Mitteln der Land-, See- und Luftfahrtkomponenten der strategischen Abschreckungsstreitkräfte“ vorgenommen worden sei. Auch eine Interkontinentalrakete sei abgefeuert worden.

„Der russische Präsident beobachtete die Übungen per Videokonferenz vom Lagezentrum des Kremls aus“, schrieb die russische Staatsagentur Tass am Dienstag.

Kreml gibt Atomwaffen-Übungen bekannt – Wladimir Putin gibt selbst Kommandos

Die strategischen Abschreckungskräfte Russlands seien dazu bestimmt, Aggressionen gegen Russland abschrecken vorzubeugen, und potenzielle Aggressoren eine Niederlage zuzufügen, „wobei verschiedene Arten von Waffen, darunter auch Atomwaffen, zum Einsatz kommen“.

Auf diesem Foto aus einem vom Pressedienst des russischen Verteidigungsministeriums verbreiteten Video kontrollieren russische Militärangehörige den Start einer ballistischen Interkontinentalrakete im Rahmen von Übungen der russischen Atomstreitkräfte.

Auf diesem Foto aus einem vom Pressedienst des russischen Verteidigungsministeriums verbreiteten Video kontrollieren russische Militärangehörige den Start einer ballistischen Interkontinentalrakete im Rahmen von Übungen der russischen Atomstreitkräfte.

Die Staatsagentur Ria Nowosti zitiert Verteidigungsminister Andrej Beloussow. Dieser habe Wladimir Putin berichtet, dass „ein massiver Nuklearangriff als Reaktion auf einen feindlichen Atomschlag geübt wurde“.

Russland hält Manöver seiner Atomstreitkräfte ab

Dem Ministerium zufolge wurde die Interkontinentalrakete von der Halbinsel Kamtschatka im Osten Russlands gestartet. Weitere Raketen seien von einem U-Boot in der Barentssee in der Arktis und vom Ochotskischen Meer aus gestartet.

Die Ziele der Manöver seien vollständig erreicht worden, alle Raketen hätten ihre Ziele getroffen. Die strategischen Nuklearstreitkräfte seien eine „Schlüsselkomponente“ der russischen Offensivkräfte, so der Bericht. Der mögliche Einsatz von Nuklearwaffen sei das äußerste Mittel, die Sicherheit des Landes zu gewährleisten, sagte Putin nach Angaben des Kreml. Er selbst kündigte den testweisen Start von Raketen während des Manövers an. Dazu gab es aber bislang keine Angaben.

Wladimir Putin sieht Nuklearwaffen als Rückgrat der Sicherheit Russlands

Russland werde sich nicht auf ein nukleares Wettrüsten einlassen, sagte Putin in Moskau. Aber es werde seine strategischen Streitkräfte weiter vervollkommnen. Die Mittel dafür seien vorhanden. Russische Interkontinentalraketen würden so ausgerüstet, dass sie eine gegnerische Flugabwehr überwinden könnten.

Das seit Jahren gespannte Verhältnis zwischen der Atommacht und den westlichen Ländern hat sich durch Putins Angriffskrieg gegen die Ukraine 2022 noch weiter verschlechtert. Putin hat im Lauf des Krieges mehrmals öffentlich daran erinnert, dass Russland bei einer Gefahr für seine Existenz zu Atomwaffen greifen könnte. Diese Drohungen sollten vor allem andere Länder von einer Unterstützung der Ukraine abhalten. (mit afp/dpa)