Putin-FreundBerlusconi sieht sich und Merkel als mögliche Vermittler
Rom – Italiens Ex-Ministerpräsident Silvio Berlusconi hält die frühere Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und sich selbst für mögliche Vermittler zwischen Russland und der Ukraine. Der 85-Jährige, der sich im Wahlkampf um einen Parlamentssitz befindet, sagte am Mittwochabend in einer Talkshow des Senders Rai, nur mit einer Mediation könne der Konflikt beendet werden.
Auf die Frage, ob er selbst ein Vermittler sein könnte, antwortete er: „Ich glaube, wenn es eine Person gibt, die an meiner Stelle oder mit mir aktiv werden könnte, ist das Frau Angela Merkel.“
Der viermalige italienische Regierungschef, der in den vergangenen Jahren neben seiner politischen Arbeit vor allem mit etlichen Skandalen auffiel, ist mit Kremlchef Wladimir Putin befreundet. Nach Russlands Angriff auf die Ukraine zeigte sich Berlusconi erst nach einigem Zögern enttäuscht von Putin und verurteilte die Aggression Moskaus. Nun betonte er, dass es für eine Friedensvermittlung jemanden brauche, der „nahe dran“ ist an Putin und auch beim ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj „intervenieren“ könne, um Verhandlungen zu erreichen.
Silvio Berlusconi ist mit Wladimir Putin befreundet
Just die Freundschaft Berlusconis mit Putin und die Verbindungen des Koalitionspartners Lega um Parteichef Matteo Salvini nach Russland besorgen manche Beobachter vor der Italien-Wahl am 25. September. Es gibt Befürchtungen, dass ein - höchstwahrscheinlicher - Wahlsieg des Mitte-Rechts-Blocks Italiens konsequente Haltung gegen Russland abschwächen könnte. Unter Noch-Ministerpräsident Mario Draghi gehörte das Land zu den energischsten Fürsprechern für Sanktionen.
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Salvini spricht sich nun schon seit geraumer Zeit offen gegen weitere Sanktionen und Waffenlieferungen aus. Auch Berlusconi behauptete in der TV-Show, dass die Sanktionen des Westens Putin nicht schadeten und dass dieser absolut in der Lage sei, sich zu wehren. (dpa)