Nach wochenlangem Krankenhausaufenthalt veröffentlichte der Vatikan am Sonntag ein aktuelles Foto des 88-Jährigen.
Schwer erkrankter PontifexErstes Foto von Papst Franziskus seit Wochen wirft Fragen auf

Papst Franziskus erteilt den Gläubigen während des Angelusgebets auf dem Petersplatz seinen Segen. (Archivbild)
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Erstmals seit mehr als vier Wochen hat der Vatikan ein Foto von Papst Franziskus veröffentlicht. Das Bild zeigt den 88-jährigen Pontifex in der Kapelle des privaten Kliniktrakts im römischen Gemelli-Krankenhaus. Er trägt ein weißes Gewand und einen purpurfarbenen Schal, aber keine Kopfbedeckung, und sitzt leicht eingesunken vor dem Altar.
Papst Franziskus: Neues Bild des Pontifex bei der Messe
Medizinische Geräte oder Sauerstoffschläuche sind auf dem Foto nicht zu sehen. Laut Vatikanischem Presseamt konzelebrierte Franziskus dort am Sonntagmorgen (16. März) eine Messe. Ob weitere Priester anwesend waren, wurde nicht mitgeteilt. Es ist das erste Bild des Papstes, seit er am 14. Februar mit einer beidseitigen Lungenentzündung in die Klinik eingeliefert wurde. Bereits am 6. März war eine Audiobotschaft des Papstes veröffentlicht worden, in der der Argentinier mit brüchiger Stimme auf Spanisch für die Gebete der Gläubigen dankte.
Das Bild, das auch von „Vatican News“, dem offiziellen Nachrichtendienst des Vatikans, auf Instagram veröffentlicht wurde, löste eine Welle von Reaktionen aus aller Welt aus. Gläubige und Unterstützer aus verschiedenen Ländern kommentierten das Foto mit Gebeten, Genesungswünschen und emotionalen Botschaften. Viele drückten ihre Erleichterung aus, den Papst wieder am Altar zu sehen und wünschten ihm eine baldige Genesung. Einige drückten ihren tiefen Glauben aus, dass Gott den Pontifex heilen werde, während andere betonten, dass sie nicht aufhören würden, für ihn zu beten.
Erkrankter Pontifex: Gesundheitszustand bleibt komplex – Rückkehr ins Amt weiter ungewiss
Der Gesundheitszustand des Papstes bleibt weiterhin komplex, auch wenn Ärzte Fortschritte bestätigen. Am Sonntag setzte er seine Physiotherapie für die Atmungsorgane und motorischen Übungen fort. Zudem erhielt er tagsüber weiterhin Sauerstoff. Laut medizinischen Berichten hatte Franziskus zeitweise in Lebensgefahr geschwebt, doch seit etwa zehn Tagen ist eine Stabilisierung erkennbar.
Ein möglicher Entlassungstermin wurde bislang nicht genannt. Inwieweit er noch auf medizinische Hilfe angewiesen ist, ist ebenfalls unklar. Auch geht aus den Mitteilungen des Vatikans nicht hervor, wie belastbar Franziskus derzeit tatsächlich ist. Dies hat vor allem in italienischen Medien zu Spekulationen geführt, ob und wie im Vatikan bereits über einen möglichen Nachfolger des Papstes verhandelt wird.
Nach Ansicht des Vatikan-Experten Marco Politi hat der Kampf um die Nachfolge des kranken Papstes Franziskus schon lange begonnen. Schon seit dessen Wahl 2013 herrsche in der Kirche „ein heftiger Bürgerkrieg“, sagte er am Wochenende im Interview des Portals katholisch.de. (jag/afp/dpa/kna)