Kommentar zu Islamischen SchulunterrichtVertreter eines liberalen Islam fehlen
Köln/Düsseldorf – Redigiert Erdogan jetzt deutsche Schulbücher? Diese Frage fasst die Sorgen zusammen, die liberale Muslime angesichts der Entscheidung von NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer haben, den Moscheeverband Ditib in der Kommission für den islamischen Religionsunterricht mitwirken zu lassen.
Zwar werden Schulbücher von staatlichen Behörden zugelassen, aber die Sorge um den Einfluss der Regierung in Ankara auf die ihr nahestehende Ditib ist verständlich.
Fehlen liberaler Vertreter ein Skandal
Allerdings: Bekenntnisorientierten islamischen Religionsunterricht wird man nicht ohne Mitwirkung des größten islamischen Verbandes erteilen können. Nicht dessen Einbeziehung ist das Problem – sondern das Aussperren anderer Richtungen.
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Gebauer hat sich von sechs Verbänden über den Tisch ziehen lassen, die vorgeben, für alle – mehrheitlich verbandsfreien – Muslime sprechen zu können. Vertreter eines liberalen Islam fehlen ganz. Das, nicht die Ditib-Mitwirkung, ist ein Skandal.