Erst zwei Nordkoreaner wurden gefangen genommen – auch wegen vieler Suizide. Bei Kims Soldaten wurden aber Notizen gefunden.
Suizide statt Gefangennahme„Welt, schau genau hin“ – Was in den Notizen von Putins gefallenen Nordkoreanern steht
Die bei Gefechten in der russischen Grenzregion getöteten nordkoreanischen Soldaten haben in den bei ihnen gefundenen Notizen Siegesversprechen, Gefechtstipps, Häme für die Ukraine und viele Treueschwüre an Kim Jong Un verfasst, das berichtet CNN.
Der US-Sender konnte demnach mehrere bei gefallenen Soldaten sichergestellte Notizen einsehen. „Ich werde beispiellosen Mut in seiner ganzen Stärke beweisen. Welt, schau genau hin“, zitiert CNN aus einem der Dokumente, bei denen unklar bleibt, ob sie aus Überzeugung verfasst wurden, oder um im Todesfall die Familie in Nordkorea zu schützen.
Notizen von Kims toten Soldaten: Treueschwüre und Denunziantentum
Der „Todeshammer für das Unbekannte und den Marionettenmüll“ sei nicht mehr weit, schrieb einer von Kims Soldaten demnach und machte sich damit Moskaus Narrativ einer vom Westen gesteuerten ukrainischen Regierung zu eigen. Es werde ein „unbesiegbarer und siegreicher Kampf“ werden, schrieb der später getötete Soldat außerdem.
Immer wieder, so berichtet der US-Sender, preisen die Nordkoreaner in ihren Notizen den Diktator in Pjöngjang – und notierten außerdem „illoyale Handlungen“ ihrer Kameraden. Ein Soldat habe eine „unvorstellbar schändliche Tat begangen“, heißt es in einer Notiz.
Nordkoreaner schreiben Hinweise zur Drohnenabwehr
Ein anderer habe sogar „die Würde des Oberbefehlshabers nicht gewahrt und seine persönlichen Interessen über alles andere gestellt“, notierte der Nordkoreaner, vermutlich um seine Kameraden damit denunzieren zu können. In Nordkorea gilt das als eine von der Diktatur geförderte Praxis.
Die für Russland kämpfenden Nordkoreaner verfassten jedoch auch Hinweise zur Abwehr von Drohnenangriffen. „Wenn eine Drohne in einer Entfernung von etwa 10–12 Metern gesichtet wird, sollte eine von drei Personen sie unbedingt anlocken und die anderen beiden sollten zielen und schießen“, riet einer der Kämpfer seinen Kameraden.
Peinliche Invasion in Kursk: Kim schickt Putin seine Soldaten
Pjöngjang hat laut westlichen Geheimdiensten rund 12.000 Soldaten nach Russland geschickt, um Kremlchef Wladimir Putin bei der Rückeroberung der von der Ukraine besetzten Gebiete in Kursk zu unterstützen. Die ukrainische Armee hatte Teile der Grenzregion im August 2024 mit einer überraschenden Offensive unter ihre Kontrolle gebracht. Bis heute ist es Moskau nicht gelungen, die für Putin peinliche Invasion auf eigenem Territorium zu beenden.
Auch unter den nordkoreanischen Soldaten soll es Berichten zufolge bereits hohe Verluste gegeben haben. Ein Grund dafür sei die geringe Kampferfahrung und das unvorsichtige Verhalten von Kims Truppen, berichten ukrainische Soldaten immer wieder.
Ukrainischer Soldat: Nordkoreaner „wissen nicht, was sie tun sollen“
„Sie sind bestenfalls auf die Realitäten eines Krieges im Jahr 1980 vorbereitet“, bestätigte nun auch ein ukrainischer Kommandeur gegenüber dem US-Sender. Insbesondere bei Drohnenangriffen wüssten die Nordkoreaner oftmals nicht, „was sie tun sollen“.
Ein weiterer, grausamer Grund für die hohen Verluste ist offenbar, dass viele von Kims Soldaten einer Gefangennahme durch Suizid zuvorkommen.
Hohe Verluste in Kursk: Suizide für „General Kim Jong Un“
Ein Video, das dem US-Sender von den ukrainischen Streitkräften zur Verfügung gestellt wurde, dient laut CNN als Beleg für diese Praxis. Dort ist demnach zu sehen, wie ein nordkoreanischer Soldat sich das Leben nimmt, nachdem ein ukrainischer Soldat sich ihm genähert hatte.
„Während der Ukrainer am Bein des nordkoreanischen Soldaten zieht, um zu sehen, ob er noch lebt, stößt der Nordkoreaner einen Schrei auf Koreanisch aus, bevor er eine Granate neben seinem Kopf zündet“, beschreibt CNN die Szene, die laut dem US-Sender auch vom südkoreanischen Geheimdienst untersucht worden ist. „General Kim Jong Un“ lauteten demnach die letzten Worte des Soldaten.