Länder und Kommunen kritisieren die Reform des Wohngeldes. Sollten ihre Funktionäre nicht lieber erstmal die Ärmel hochkrempeln?
Kritik an Wohngeld-ReformErstmal anpacken bitte
Bis zu 1,4 Millionen Haushalte zusätzlich könnten bald Wohngeld erhalten, um vor Armut durch Inflation und explodierte Energiepreise geschützt zu werden. Die Hilfe auch für Familien, die kein Hartz IV bzw. Bürgergeld beziehen, ist eine gute Idee. Das Wohngeld plus verschafft Geringverdienern zusätzlich zu Gas- und Strompreisbremsen Luft in der Krisenzeit.
Der finale Beschluss des Bundesrates ist noch keinen Tag alt, da singen Kommunen und Länder schon wieder das Klagelied des überforderten Staates, der überlasteten Beamten und der Doppelarbeit. Von einer „Bauchlandung mit Ansage“ ist die Rede. Dabei ist das Wohngeld eines von wenigen Instrumenten, die nicht nach dem Prinzip Gießkanne funktionieren, sondern gezielt den Bedürftigen helfen soll.
Ohne Anträge geht es nicht
Eigentlich ist das ein Kernanliegen von Ländern und Kommunen, denn das spart Geld und ist sozial gerecht. Aber ohne Anträge geht’s dann halt nicht. Schön wäre es daher, die Verwaltungen und ihre Funktionäre würden erst einmal versuchen, die Reform zu unterstützen und mit hochgekrempelten Ärmeln anzupacken, anstatt die Menschen kirre zu machen und nach mehr Personal zu rufen.